Die digitale Transformation hat längst alle Branchen und Unternehmensgrößen erreicht. Ob Industrie, Handel, Dienstleistung oder öffentlicher Sektor – kaum ein Unternehmen kann es sich heute leisten, in Sachen Technologie und Digitalisierung stillzustehen. Der technologische Fortschritt schreitet rasant voran, neue Tools und Plattformen entstehen fast täglich, und mit ihnen wachsen auch die Anforderungen an die Unternehmens-IT. In diesem hochdynamischen Umfeld stehen Organisationen unter erheblichem Druck: Sie müssen Innovationen nutzen, IT-Sicherheit gewährleisten, mit neuen Technologien Schritt halten und gleichzeitig ihr Tagesgeschäft absichern.
Doch nicht jedes Unternehmen ist intern so aufgestellt, dass es diese Herausforderungen aus eigener Kraft in der notwendigen Geschwindigkeit meistern kann. Genau hier bietet Interim Management eine äußerst sinnvolle und effektive Lösung. Insbesondere bei IT- und Technologieprojekten erweist sich der befristete Einsatz spezialisierter Fach- und Führungskräfte als wertvoller Hebel zur Bewältigung komplexer Anforderungen.
Der Status quo: Wandel in Hochgeschwindigkeit
Noch nie war technologischer Wandel so umfassend, tiefgreifend und schnell wie heute. Was heute als innovativ gilt, kann in wenigen Monaten bereits veraltet sein. Unternehmen stehen deshalb vor der dauerhaften Aufgabe, ihre IT-Infrastruktur, Softwarelösungen und strategische Ausrichtung ständig weiterzuentwickeln.
Der enorme Innovationsdruck bringt gleich mehrere Herausforderungen mit sich:
- Schnelllebige technologische Entwicklungen, die neue Kompetenzen und Methoden erfordern.
- Fachkräftemangel, insbesondere im Bereich IT, Data Science, Cybersecurity und Projektmanagement.
- Steigende Anforderungen an IT-Sicherheit durch zunehmende Cyberangriffe und regulatorische Vorgaben.
- Digitalisierungsdruck durch Wettbewerb, Kundenanforderungen und interne Effizienzziele.
- Widerstände im Unternehmen, die Veränderungsprozesse verzögern oder blockieren.
Diese Gemengelage erfordert schnelles, zielgerichtetes und professionell begleitetes Handeln. Unternehmen benötigen Zugang zu temporärem Spezialwissen, um kurzfristige Projekte zu stemmen oder bestehende Strukturen zu transformieren. Interim Managerinnen und Manager können hier als Katalysatoren für den Fortschritt wirken.
Typische Einsatzfelder für Interim Manager in IT- und Technologieprojekten
Interim Managerinnen und Manager bringen nicht nur Erfahrung, sondern auch eine hohe Umsetzungskompetenz mit. Ihre Rolle ist dabei immer klar projektbezogen und lösungsorientiert. Sie treten in unterschiedlichen Kontexten auf – hier einige der häufigsten Einsatzfelder:
1. IT-Strategieentwicklung und -neuausrichtung
In Zeiten von Cloud-Technologien, KI und Industrie 4.0 reicht es nicht aus, IT als „Support-Funktion“ zu betrachten. Vielmehr wird sie zunehmend zum strategischen Treiber des Geschäftsmodells. Interim Manager helfen Unternehmen, ihre IT-Strategie neu zu denken – von der Infrastruktur über die Softwarelandschaft bis zur Organisation.
Beispiel aus der Praxis:
Ein mittelständischer Maschinenbauer stand vor der Entscheidung, Teile seiner IT in die Cloud zu verlagern. Das Know-how im eigenen Haus war begrenzt, die Risiken schwer abschätzbar. Ein Interim IT-Stratege wurde eingesetzt, analysierte die Ist-Situation, entwickelte eine Roadmap für die Cloud-Migration und leitete die ersten Umsetzungsprojekte erfolgreich an.
2. Technologieauswahl und Implementierung
Die Auswahl der passenden Technologie entscheidet heute maßgeblich über Effizienz, Kundenzufriedenheit und Skalierbarkeit. Interim Manager agieren hier als unabhängige Berater und Umsetzungsbegleiter, die mit objektivem Blick Lösungen auswählen und implementieren.
Beispiel:
Ein Handelsunternehmen wollte ein neues ERP-System einführen. Die internen Verantwortlichen waren jedoch operativ stark gebunden. Ein erfahrener Interim-Projektmanager übernahm die Verantwortung, führte eine Anbieterauswahl durch, moderierte zwischen IT und Fachbereichen und stellte sicher, dass das Projekt im Budgetrahmen und termingerecht abgeschlossen wurde.
3. Digitalisierungsprojekte und Prozessautomatisierung
Digitalisierung umfasst weit mehr als nur neue Tools. Es geht um das Neudenken von Prozessen, Kundeninteraktion und Geschäftsmodellen. Interim Manager bringen das methodische Wissen und die Umsetzungserfahrung mit, um Digitalisierung ganzheitlich zu gestalten.
Beispiel:
Ein Versicherungsunternehmen wollte manuelle Prozesse im Schadenmanagement durch eine digitale Lösung automatisieren. Ein Interim Manager mit Expertise in Robotic Process Automation (RPA) analysierte die Abläufe, identifizierte Automatisierungspotenziale und implementierte mit einem Entwicklerteam eine skalierbare Lösung.
4. Change Management in der IT
Technologieprojekte scheitern oft nicht an der Technik, sondern am Faktor Mensch. Interim Manager übernehmen hier eine Vermittlerrolle, indem sie technische Änderungen kommunizieren, Widerstände erkennen und das Team durch den Wandel begleiten.
Beispiel:
Nach der Einführung einer neuen Kollaborationsplattform (z. B. Microsoft 365) stießen viele Mitarbeitende auf Verständnisprobleme und Ablehnung. Ein Interim Change Manager mit IT-Hintergrund entwickelte ein Trainings- und Kommunikationskonzept, das die Akzeptanz deutlich steigerte.
5. Krisenmanagement und Troubleshooting
Wenn IT-Projekte aus dem Ruder laufen oder Sicherheitslücken geschlossen werden müssen, ist schnelles Handeln gefragt. Hier kommen Interim Manager als „Feuerwehr“ ins Spiel.
Beispiel:
Ein E-Commerce-Unternehmen erlitt nach einem Hackerangriff massive Datenverluste. Ein Interim-CISO wurde beauftragt, die Sicherheitsarchitektur neu zu gestalten, Sofortmaßnahmen zu koordinieren und eine nachhaltige IT-Sicherheitsstrategie zu etablieren.
6. Brückenfunktion in Transformationsprojekten
Große IT-Transformationen erfordern Führung, Kommunikation und Koordination. Interim Manager übernehmen dabei oft Schlüsselrollen auf Zeit, wenn etwa interne Führungskräfte fehlen oder entlastet werden müssen.
Beispiel:
Bei der Fusion zweier Konzerne sollten die IT-Systeme harmonisiert werden. Ein erfahrener Interim CIO koordinierte das Projekt, setzte Prioritäten und sorgte dafür, dass Systeme zusammengeführt und Mitarbeiter auf neue Prozesse vorbereitet wurden.
Vorteile des Interim Managements in IT-Projekten
Die befristete Zusammenarbeit mit Interim Managerinnen und Managern bietet zahlreiche Vorteile:
- Schneller Einsatz: In der Regel innerhalb weniger Tage verfügbar.
- Erfahrene Fachleute: Oft mit jahrzehntelanger Praxis in spezifischen Branchen und Technologien.
- Ergebnisorientierung: Fokus auf Umsetzung, nicht nur Analyse.
- Keine langfristige Bindung: Flexible Vertragsmodelle.
- Know-how-Transfer: Internes Team profitiert durch gezieltes Coaching und Schulung.
Erfolgsfaktoren für den Einsatz von Interim Managern
Damit der Einsatz gelingt, sollten Unternehmen einige Punkte beachten:
- Klare Zielsetzung und Erwartungshaltung: Was soll konkret erreicht werden?
- Integration in das Team: Interim Manager sind keine Fremdkörper, sondern temporäre Kollegen.
- Transparente Kommunikation: Offenheit über Aufgaben, Befugnisse und Berichtslinien.
- Offenheit für externe Impulse: Interim Manager bringen neue Sichtweisen – das sollte als Chance verstanden werden.
Fazit: Zeitgewinn und Zukunftssicherung durch Interim Management
IT- und Technologieprojekte sind heute oft zu komplex, zu dynamisch und zu kritisch, um sie ausschließlich mit vorhandenen Ressourcen zu bewältigen. Interim Manager bieten hier eine wertvolle Entlastung – nicht als Ersatz, sondern als temporäre Verstärkung mit Spezialwissen.
Sie helfen dabei, den digitalen Wandel aktiv zu gestalten, neue Technologien effektiv zu implementieren und Risiken zu minimieren. Vor allem aber schaffen sie eines: Zeitgewinn – für die interne Organisation, um sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren, und für das Management, um strategische Entscheidungen auf fundierter Basis zu treffen.
In einer Zeit, in der Veränderung zur Konstante geworden ist, sind Interim Manager die Brückenbauer zwischen Gegenwart und Zukunft. Sie bieten Unternehmen genau das, was heute so wertvoll ist: Kompetenz, Geschwindigkeit und Umsetzungskraft – genau dann, wenn es darauf ankommt.
Nicht nur in diesem speziellen Bereich können Interim Manager:innen den Unterschied machen, sondern auch in vielen weiteren erzeugen sie regelmäßig einen bedeutenden ROI. Hier erhältst du eine Liste von Fachbeiträgen zu weiteren Einsatzgebieten, in denen der Einsatz von Interim Management sich schon häufig als besonders hilfreich erwiesen hat:
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Krisenmanagement und Restrukturierung | Link öffnen |
Interim Management im Projektmanagement | Link öffnen |
Change Management durch Interim Management | Link öffnen |
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