Der richtige Zeitpunkt, ins Interim Management zu wechseln

Interim Management befindet sich auf dem aufsteigenden Ast, und die meisten abhängig Beschäftigten in Verwaltung und Management hatten schon einmal Kontakt mit Interim Manager*innen. Bei vielen kam schon einmal die Überlegung auf, sich vielleicht selbst als Interim Manager oder Managerin selbstständig zu machen. Wir klären hier, wann und zu welchem Zeitpunkt ein solcher Schritt sinnvoll ist.

Mehr und mehr entwickelt sich Interim Management zu einer etablierten Variante der beruflichen Karriere. Der Markt wächst rasant, zumal Fachkräftemangel und wechselnde Anforderungen für Unternehmen sich zu einem ernsten Thema entwickelt haben.

Marktsituation für Interim Management

Auf der einen Seite fehlen fast überall Fachkräfte, wodurch die Suche langwierig geworden ist. Dadurch braucht es Menschen, die vakante Stellen zeitweise ausfüllen können. Auf der anderen Seite erleben Unternehmen immer häufiger die Situation, dass sie vorübergehend spezielles Know-how benötigen, das im Unternehmen nicht vorhanden ist. Da jemand dafür einzustellen aufgrund des vorübergehenden Bedarfs nicht sinnvoll erscheint, kommt auch hier Interim Management ins Spiel.

Interim Management bedeutet Management auf Zeit. Die Interim Manager und Interim Managerinnen werden nicht fest eingestellt, sondern arbeiten als freie Mitarbeiter*innen für die Unternehmen. Die Dauer der Beschäftigung reicht von wenigen Wochen bis zu mehr als einem Jahr. Durchschnittlich beträgt die Mandatsdauer ungefähr neun Monate.

Das bedeutet für Unternehmen, dass die Kostenentstehung direkt mit dem Bedarf korreliert. Solange die Arbeitskraft benötigt wird, wird gezahlt, und nicht länger. Das sorgt für Effizienz. Für Interimer*innen bedeutet dies einen häufigen Wechsel von Engagements. Dadurch entsteht keine Langeweile, und die Arbeit bleibt spannend und anregend. Andererseits müssen sich Interimer*innen häufig auf neue Situationen einstellen und immer wieder in neue Aufgabengebiete und Situationen einarbeiten.

Abhängig Beschäftigte auf Fach- und Führungsebene finden zwar momentan einen soliden Arbeitsmarkt vor. Viele könnten sich ihre Arbeitsstelle aussuchen, weil ihre Expertise sehr gefragt ist. Aber die realen Arbeitsbedingungen erweisen sich häufig als, na sagen wir mal, suboptimal. Es gibt deutliche Defizite, was Führung, Kommunikation, Umgang, Leistungs-Gehalts-Gleichgewicht, Karrieremöglichkeiten angeht. Das macht die Menschen mit ihrer Arbeit oder den Arbeitsumständen unzufrieden. Nicht selten führt dies zu einer Abnahme der Bindung, bis hin zu innerer Kündigung.

Dass diese Menschen trotz Unzufriedenheit nicht oder selten wechseln, liegt an der Sorge, dass die nächste Arbeitsstelle keine wesentliche Besserung bringen könnte. Und an den Schrecken ist man bereits gewöhnt.

Dennoch suchen unzufriedene Arbeitnehmer, besonders die in Fach- und Führungspositionen, nach Alternativen. Manche erwägen, sich selbstständig zu machen und ein eigenes Unternehmen in der angestammten Branche aufzubauen. Andere überlegen, wie sie ihr Know-how, ihre Expertise und Erfahrung auf andere Weise einsetzen können. Die Lösung dafür kann sein, sich als Interim Manager oder Interim Managerin selbstständig zu machen.

Interim Management als berufliche Karriereoption

Wenn du über Expertise in deinem Beruf verfügst, dein beruflicher Hintergrund stimmt, du genügend Erfahrung gesammelt hast, kann Interim Management eine attraktive Beschäftigungsform darstellen.

Die Vorteile, im Interim Management zu arbeiten, sind in erster Linie Flexibilität, Aufgabenattraktivität, Selbstbestimmung, Freiheit, Unabhängigkeit. Auch die Verdienstmöglichkeiten sind weit überdurchschnittlich gut.

Du solltest dir überlegen, was dir in deiner beruflichen Tätigkeit besonders wichtig ist: Sind es deine Fachkenntnisse innerhalb deiner Branche, wird meist die klassische abhängige Beschäftigung die bessere Wahl sein. Es kommt nämlich nicht so häufig vor, dass du ausschließlich in deiner angestammten Branche als Interim Manager dauerhaft bleibst.

Machen dich die übergeordneten Skills wie Führungsstärke, Analysefähigkeit, Flexibilität, Belastbarkeit und so weiter besonders aus, kann es gut sein, dass du dich im Interim Management besser verwirklichen kannst. Dann kommt es weniger auf die Branche an, sondern mehr auf das Aufgabengebiet. Controlling zum Beispiel ist in vielen Branchen sehr ähnlich, und da kommt es mehr darauf an, bestimmte Tools und Verfahren zu beherrschen und weniger darauf, tiefgehende Produktkenntnisse aufzuweisen.

Fachliche Eignung für Interim Management

Wer als Interimer*in arbeiten möchte, braucht ein solides Skillset in fachlicher Hinsicht. Zu diesem Set gehört insbesondere:

  • Gutes Bildungsniveau, was Allgemeinbildung und berufsspezifische Kenntnisse angeht. In vielen Fällen gehört dazu eine Ausbildung auf Hochschul- oder Universitätsniveau oder eine vergleichbare Ausbildung.
  • Innerhalb des angestrebten Aufgabengebiets musst du dir bereits ein Experten-Niveau erarbeitet haben.
  • Du brauchst außerdem eine lange Berufserfahrung, die du idealerweise in einer ganzen Reihe verschiedener Stellen erworben hast. Damit verfügst du über ein breites Spektrum an Erfahrungen und Erlebnissen, die dir die Arbeit im Interim Management enorm erleichtern.
  • Wichtig ist auch, die Gegebenheiten des Marktes und der Wirtschaft genau zu kennen und in den richtigen Kontext bringen zu können.
  • Du solltest über Leitungs-, Management- und Führungserfahrung verfügen, damit du den Ansprüchen deiner Mandate als Interimer*in gerecht werden kannst, denn meist beinhalten solche Mandate Führungsverantwortung, und das meist in schwierigen Situationen. 

Das bedeutet, dass du bereits sehr gefestigt in deinem Beruf sein musst, um den Anforderungen des Interim Managements gerecht zu werden. Bevor du dies für dich sagen kannst, solltest du dich (noch) nicht als Interim Manager oder Managerin selbstständig machen. Was du jedoch tun kannst, ist, dir dieses Ziel zu setzen und konsequent darauf hinzuarbeiten.

Persönliche Eignung für Interim Management

Macht dich mehr aus, beständig zu sein und immer wieder Ähnliches zu tun und zu erleben, dann ist die Beschäftigung im Interim Management eher nichts für dich. Besser geeignet sind dann meistens feste Beschäftigungen mit definierten Aufgaben, Verantwortungen und Aussichten.

  • Reizt es dich dagegen, immer wieder etwas Neues zu erleben, vor neue Aufgaben gestellt zu sein, neue Menschen kennenzulernen, schwierige Situationen und Herausforderungen zu meistern, dann wirst du Interim Management wahrscheinlich lieben.
  • Wenn du bereit bist, täglich zu lernen, schnell zu analysieren und zu entscheiden, wenn du überraschende Situationen magst, wenn es dir Spaß macht, stressige bis chaotische Situationen zu beherrschen, dann ist Interim Management gut für deine Persönlichkeit geeignet.
  • Bestimmt ist dir auch klar, dass Resilienz, persönliche Reife, hervorragende Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Lust auf Neues, Führungsqualitäten, Durchsetzungsfähigkeit in dieser Beschäftigungsform eine große Rolle spielen. 

Du siehst, Interim Management ist für Personen in den Zwanzigern in der Regel nicht geeignet, denn hier braucht es einfach noch an Erfahrungen in fachlicher und persönlicher Hinsicht. Daher sind es auch in aller Regel reife Persönlichkeiten deutlich jenseits der 40, die als Interim Manager arbeiten. Knapp 80 Prozent der Interimer*innen sind über 50 Jahre und bis 65 Jahre alt, zwischen 40 und 50 Jahre alt sind es circa 10 Prozent.

10 Entscheidungstipps für die Aufnahme einer Interim Management Tätigkeit

  1. Damit der Start in die Selbstständigkeit als Interim Manager*in möglichst stressfrei gelingt, solltest du über einen finanziellen Hintergrund verfügen, der es dir ermöglicht, vier bis sechs Monate ohne Bezahlung zu überbrücken. Das schafft dir einen guten Puffer für den Start und die ersten zwei bis drei Jahre, bei denen die Mandate vielleicht noch nicht ganz so regelmäßig aufeinanderfolgen.
  2. Du musst ein gutes Maß an Risikobereitschaft und Stressfestigkeit aufweisen, damit dir der Beruf keine schlaflosen Nächte bereitet.
  3. Sei dir dessen bewusst, dass gerade am Anfang der Selbstständigkeit auch Zeiten auftreten können, in denen Frustration, Stress und Unregelmäßigkeit dich begleiten werden.
  4. Grundsätzlich sind die Zukunftsaussichten für Interimer*innen sehr gut. Dennoch brauchst du den festen Glauben an eine gute und erfolgreiche Zukunft. Dann wird sich der Erfolg auch einstellen, denn Zuversicht erzeugt das richtige Mindset dafür.
  5. Das Glas sollte für dich immer halb voll sein, anstatt halb leer. Eine positiv-konstruktive Grundeinstellung ist essenziell für den Erfolg.
  6. Als Machertyp, der stets an die Chancen glaubt, ohne die Risiken zu negieren, hast du die besten Chancen.
  7. Ideal ist für den Anfang, sich zu dem Zeitpunkt als Interim Manager selbstständig zu machen, wenn das erste Interimprojekt akquiriert ist. Vermeide es wenn möglich, auf Verdacht eine feste Stelle aufzugeben, ohne die sichere Aussicht auf das erste Mandat.
  8. Hol dir Unterstützung für die Akquise von Projekten. Ansprechpartner dafür sind Interim-Provider, die solche Projekte vermitteln. Du solltest mehrere solche Kontakte aufgenommen haben und Vermittlungsvereinbarungen mit ihnen schließen.
  9. Auch die Selbstständigkeit als Interim Manager*in erfordert einen Business-Plan. Unterschätze dies nicht, damit du keine böse Überraschung erlebst.
  10. Besonders in den ersten Jahren deiner Arbeit als Interim Manager*in solltest du einen Mentor oder Berater an deiner Seite haben, der mit dir gemeinsam am Erfolg deiner Selbstständigkeit arbeitet. Das bewahrt dich vor unnötigen Fehlern und erhöht deine Sicherheit.  

Angebot

Wenn du erwägst, dich als Interim Manager*in selbstständig zu machen, können wir dich dabei unterstützen, einen phantastischen Start hinzulegen und dir eine sichere und attraktive Zukunft aufzubauen.

Wir arbeiten selbst seit vielen Jahren auch als Interim Manager und sind darüber hinaus Coaches und Unternehmensberater (Zertifiziertes Mitglied beim BDU, dem Bund deutscher Unternehmensberatungen e. V.).

Unter bestimmten Umständen werden unsere Leistungen für dich sogar staatlich gefördert, da wir als BAFA-Berater zertifiziert sind. Außerdem sind wir in Bayern für die Vorgründungs- und Gründungsberatung zugelassen, die vom Bayer. Staatsministerium für wirtschaftliche Landesentwicklung und Energie gefördert wird.

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