Verkaufstipp #030 – Die Assistenz ist kein Hindernis – sondern dein erster Verbündeter

Verkaufstipp #030 – Die Assistenz ist kein Hindernis – sondern dein erster Verbündeter

Du rufst an. Es klingelt. Jemand hebt ab.
Aber es ist nicht der Entscheider – sondern die Assistenz.
Und dann heißt es:

„Worum geht’s denn?“
„Der Herr XY ist gerade nicht verfügbar.“
„Schicken Sie bitte eine E-Mail.“

Kommt dir bekannt vor?

Viele im Vertrieb sehen die Assistenz als „Gatekeeper“.
Aber die Wahrheit ist:

👉 Sie ist der Türöffner. Und du solltest sie genau so behandeln.

🎯 Warum du die Assistenz ernst nehmen solltest

Die Assistenz entscheidet vielleicht nicht – aber sie organisiert, filtert und priorisiert. Sie weiß, worauf ihr Chef achtet, was gerade Thema ist – und sie kann dich blockieren oder durchlassen.

Mit anderen Worten: Sie ist Teil des Entscheidungsprozesses.

Wer sie wie eine lästige Zwischenstation behandelt, wird selten zurückgerufen. Wer sie respektvoll, professionell und auf Augenhöhe anspricht, hat oft einen Fuß in der Tür.

🛠️ So überzeugst du am Telefon – trotz (oder gerade wegen) der Assistenz

  1. Sei klar und vorbereitet
    Wenn du selbst nicht weißt, was du willst, wird dir niemand helfen.
    Klarer Einstieg:
    „Guten Tag Frau Müller, mein Name ist Max Mustermann. Ich bin auf der Suche nach Herrn Schmidt, weil ich ein konkretes Anliegen habe, das sein Team im Bereich Einkauf betrifft.“
  1. Sei höflich – aber bestimmt
    Weder flapsig noch devot. Ziel: souverän + respektvoll.
    „Ich verstehe, dass er viel zu tun hat. Ich würde trotzdem gern mit ihm persönlich sprechen – es geht um etwas, das nur er entscheiden kann.“
  1. Kommuniziere Nutzen statt Produkt
    Die Assistenz filtert Relevanz. Also:
    ❌ „Ich wollte mal unser Produkt vorstellen…“
    ✅ „Es geht um eine Lösung, mit der Ihr Unternehmen die Projektabrechnung deutlich vereinfachen kann – speziell bei vielen Nachunternehmern.“
  1. Bitte aktiv um Unterstützung
    Menschen helfen gern – wenn du sie als Menschen behandelst.
    „Vielleicht können Sie mir helfen: Wann wäre ein guter Zeitpunkt, Herrn Schmidt direkt zu erreichen?“
  1. Nutze Namen & Informationen
    Wenn du den Namen der Assistenz kennst, verwende ihn. Frag freundlich nach. Notiere dir kleine Details fürs nächste Mal. Persönliche Ansprache wirkt Wunder.
     

💬 Beispiel aus der Praxis

Du rufst bei einem Bauunternehmen an, um mit dem technischen Leiter zu sprechen.
Die Assistenz meldet sich.

❌ Schlechte Variante:

„Ich wollte mal fragen, ob ich mit dem Herrn sprechen kann. Es geht um unsere Software.“

✅ Bessere Variante:

„Frau Meier, mein Name ist Daniel Koch. Ich rufe an, weil wir eine Lösung haben, mit der Ihre Bauleitung bis zu 5 Stunden pro Woche bei der Dokumentation sparen kann. Herr Weber ist in dem Bereich zuständig, richtig?“

→ Klingt konkreter, relevanter, souveräner. Und erhöht deine Chancen massiv.

🔁 Was du vermeiden solltest

❌ „Ich bin vom Vertrieb und wollte mal was vorstellen.“

❌ „Ich brauche mal den Chef.“

❌ „Das kann ich nur persönlich mit ihm besprechen.“ (ohne Begründung)

❌ Respektlose oder gestresste Tonlage

➡️ Denk dran: Die Assistenz bewertet nicht dein Produkt – sie bewertet deinen Auftritt.

✅ Dein nächster Schritt

Erarbeite dir heute ein kurzes, starkes Telefonskript für den Erstkontakt über die Assistenz.

Checkliste:

  • Wer ist mein Zielkontakt – und warum genau er?
  • Wie kann ich das in einem Satz erklären – klar, knapp, relevant?
  • Wie bitte ich um Unterstützung, statt „vorbei zu wollen“?
     

Übe es laut – mit einem Kollegen oder einfach selbst. Denn der erste Eindruck zählt. Und er beginnt oft bei der Stimme, die den Hörer zuerst abnimmt.

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