Verkaufstipp #024 – Bedarf entsteht nicht von selbst – du musst ihn entdecken

Verkaufstipp #024 – Bedarf entsteht nicht von selbst – du musst ihn entdecken

Du hast ein gutes Gespräch geführt. Der potenzielle Kunde ist nett, hört zu, stellt Fragen. Aber am Ende sagt er:

„Klingt spannend – aber aktuell haben wir keinen akuten Bedarf.“

Kommt dir das bekannt vor?

In vielen Fällen liegt das Problem nicht beim Kunden, sondern an uns: Wir haben den wahren Bedarf nicht erkannt – oder nicht sichtbar gemacht.

 

🎯 Bedarf ist oft verborgen – du musst ihn ans Licht holen

Im B2B-Vertrieb begegnen wir selten Kunden, die sagen: „Hi! Wir brauchen genau das, was du anbietest. Wann können wir kaufen?“

Was wir stattdessen hören, ist:

  • „Im Moment passt das zeitlich nicht.“
  • „Wir machen das bisher intern.“
  • „Wir sind ganz zufrieden mit unserer aktuellen Lösung.“
     

Heißt das wirklich, dass kein Bedarf da ist? Oft nicht. Es bedeutet nur: Der Schmerz ist nicht spürbar genug. Der Kunde hat den Mehrwert eines Wechsels noch nicht verstanden – oder sich nie bewusst mit dem Problem beschäftigt.

Deine Aufgabe: Nicht verkaufen, sondern aufdecken. Verstehen. Herausfinden, wo der eigentliche Engpass liegt.

🛠️ So erkennst du echten Bedarf – Schritt für Schritt

  1. Stelle offene, explorative Fragen Beispiele:
    • „Was funktioniert aktuell richtig gut – und was weniger?“
    • „Wie lösen Sie dieses Thema heute?“
    • „Wie viel Zeit/Wartung/Aufwand kostet Sie diese Lösung aktuell?“
    • „Was würde passieren, wenn sich an der aktuellen Situation nichts ändert?“

      Je tiefer du bohrst, desto eher findest du einen Hebel.
       
  1. Achte auf Zwischentöne und Körpersprache Wenn dein Gegenüber stockt, zögert oder nach Worten sucht – bleib dran. Oft steckt dort ein echtes Problem, das nur noch nicht klar formuliert wurde.
     
  2. Spiegle zurück, was du hörst „Wenn ich dich richtig verstehe, bedeutet das…“
    So schaffst du Klarheit – und oft auch bei deinem Gesprächspartner.
     
  3. Zeige den Kontrast: Heute vs. morgen Mach dem Kunden bewusst, was sich für ihn ändert, wenn er nichts tut – und was möglich ist, wenn er handelt.
     

📋 Ein Praxisbeispiel

Du verkaufst eine Software zur Projektzeiterfassung. Dein Ansprechpartner sagt:

„Wir nutzen Excel – das klappt ganz gut.“

Du fragst weiter:

  • „Wie viele Projekte laufen aktuell?“ → „Ca. 25.“
  • „Wie behalten Sie den Überblick?“ → „Manchmal schwierig… wir holen oft Rückmeldungen nach.“
  • „Was kostet euch das an Zeit pro Woche?“ → „Mindestens einen halben Tag.“
     

💡 Boom. Da ist er – der Bedarf. Nicht wegen deines Tools. Sondern wegen der Zeit, Transparenz und Effizienz, die er heute verliert.

✅ Dein nächster Schritt

Trainiere heute deine Fragetechnik.
Schreib dir fünf offene Fragen auf, mit denen du im nächsten Gespräch echten Bedarf sichtbar machen kannst.

Und dann: Hör aktiv zu. Lass Pausen zu. Frag nach. Spiegle.
Denn oft ist nicht die Antwort das Problem – sondern, dass wir nicht tief genug fragen.

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