HR-Abteilungen stehen in der zunehmend komplexen und dynamischen Arbeitswelt unter stetig wachsendem Druck. Die Bandbreite der Aufgaben nimmt zu, während gleichzeitig Ressourcen knapp sind. Besonders deutlich wird dies, wenn spezielle Projekte oder Herausforderungen anstehen, für die das notwendige Fachwissen oder die Kapazitäten im Unternehmen fehlen. In solchen Situationen gewinnt der Einsatz von Interim Management im HR-Bereich zunehmend an Bedeutung.
Fehlende Expertise: Wenn Know-how zur Wachstumsbremse wird
Viele HR-Aufgaben erfordern spezielles Fachwissen oder langjährige Erfahrung, die intern oft nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind. Die Anforderungen an HR entwickeln sich stetig weiter: Digitalisierung, New Work, Fachkräftemangel, demografischer Wandel und gesetzliche Änderungen stellen neue Herausforderungen dar. So zeigt eine aktuelle Studie, dass 58 Prozent der HR-Verantwortlichen Unterstützung bei der Implementierung von HR-Analytics benötigen. Ebenso gaben 49 Prozent an, bei der Entwicklung einer ganzheitlichen HR-Strategie auf externe Hilfe angewiesen zu sein.
Gerade moderne Themen wie People Analytics, Employer Branding oder Diversity Management setzen spezielles Wissen voraus. Ohne dieses Wissen bleibt das volle Potenzial solcher Initiativen ungenutzt. HR wird zur reaktiven statt proaktiven Funktion. Ein Interim Manager mit einschlägiger Expertise kann hier schnell Abhilfe schaffen: Er bringt nicht nur methodisches Know-how mit, sondern verfügt oft über branchenspezifische Erfahrung, die sofort eingesetzt werden kann.
Kapazitätsengpässe: Wenn die Alltagslast jede Innovation verhindert
Neben der fehlenden Expertise ist es vor allem die chronische Überlastung, die HR-Abteilungen lähmt. Die täglichen Aufgaben rund um Personaladministration, Entgeltabrechnung, Recruiting und Mitarbeiterbetreuung lassen oft keinen Raum für strategische Themen. Die Metapher „Es fehlt die Zeit, die Säge zu schärfen“ bringt es auf den Punkt: Unternehmen arbeiten mit veralteten Prozessen und Werkzeugen weiter, weil schlichtweg die Kapazität fehlt, Verbesserungen umzusetzen.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein mittelständisches Unternehmen möchte ein zentrales Talentmanagement-System einführen. Die HR-Leitung erkennt die strategische Bedeutung des Projekts, jedoch ist das Team mit operativen Aufgaben ausgelastet. Das Projekt wird immer wieder verschoben, weil weder Zeit noch internes Wissen vorhanden ist. Ein Interim HR-Profi kann hier einspringen, das Projekt strukturieren, Stakeholder einbinden und die Umsetzung übernehmen – ohne die bestehende Mannschaft zu belasten.
Typische Einsatzszenarien für Interim Management bei fehlender HR-Expertise oder Kapazität
Implementierung von HR-Technologie
Die Einführung eines neuen HR-Systems (z. B. SAP SuccessFactors, Workday oder Personio) erfordert technisches Verständnis, Projektmanagement und Change-Kompetenz. Interim Manager bringen hier Erfahrung aus vergleichbaren Projekten mit und können zwischen IT und HR vermitteln.
Aufbau oder Restrukturierung der HR-Organisation
Bei Wachstum oder Reorganisation ist es oft notwendig, HR-Strukturen neu zu denken. Welche Prozesse werden zentralisiert? Welche Rollen benötigt das neue Setup? Ein externer Experte kann hier mit neutralem Blick beraten und die Umsetzung begleiten.
Begleitung von Merger & Acquisition-Prozessen
Fusionen oder Übernahmen bringen umfangreiche arbeitsrechtliche, kulturelle und organisatorische Herausforderungen mit sich. Ein erfahrener Interim Manager kennt diese Dynamiken und sorgt für reibungslose Integrationsprozesse.
Einbindung von HR-Analytics
Die Nutzung von Daten zur Steuerung von HR-Maßnahmen ist ein zukunftsweisendes Thema. Doch viele HR-Abteilungen fehlen die Tools und das Know-how. Ein externer Spezialist kann die Einführung von Kennzahlen, Dashboards und Analyseprozessen übernehmen.
Krisen- und Transformationsmanagement
In Phasen des Umbruchs, etwa bei massiven Umstrukturierungen oder dem Aufbau neuer Geschäftsfelder, braucht es erfahrene Akteure, die auch unter Unsicherheit zielgerichtet agieren können.
Vorteile des Interim Managements im HR-Bereich
- Schnelle Verfügbarkeit: Interim Manager sind oft innerhalb weniger Tage einsatzbereit.
- Hohe Fachkompetenz: Sie bringen spezialisierte Kenntnisse mit, die sofort produktiv genutzt werden können.
- Erfahrung mit Change-Prozessen: Gerade bei Transformationsthemen sind sie erfahrene Lotsen.
- Objektiver Blick von außen: Als Externe erkennen sie blinde Flecken schneller.
- Keine langfristige Bindung: Die Flexibilität des Einsatzes schont Ressourcen und Budget.
Praxisbeispiele aus Unternehmen
- Beispiel 1: Digitalisierung der HR-Prozesse in einem Industrieunternehmen
Ein großer Maschinenbauer hatte bisher alle HR-Prozesse papierbasiert organisiert. Die geplante Digitalisierung scheiterte mehrfach an fehlenden Ressourcen. Ein Interim HR-Digitalisierungsexperte führte ein cloudbasiertes System ein, strukturierte Prozesse neu und schulte die Belegschaft – innerhalb von sechs Monaten. - Beispiel 2: HR-Strategieentwicklung in einem Start-up
Ein schnell wachsendes Start-up mit 120 Mitarbeitenden benötigte dringend eine professionelle HR-Struktur. Ein Interim HR-Leiter wurde für neun Monate engagiert, entwickelte eine Personalstrategie, etablierte Prozesse für Onboarding, Performance Management und Employer Branding. - Beispiel 3: Post-Merger-Integration in der Pharmaindustrie
Nach einer Übernahme mussten zwei HR-Abteilungen zusammengeführt werden. Ein erfahrener Interim Manager koordinierte die Integration, harmonisierte Prozesse und begleitete das Change Management.
Zukunftsausblick: Interim Management als strategisches Instrument
Angesichts der fortschreitenden Spezialisierung im HR-Bereich und der gestiegenen Anforderungen wird die Bedeutung von Interim Management weiter zunehmen. Unternehmen erkennen zunehmend den Mehrwert von externem Know-how, das punktuell und zielgerichtet eingesetzt werden kann. Statt sich dauerhaft Know-how vorzuhalten, das nur sporadisch benötigt wird, setzen kluge HR-Strategen auf flexible Lösungen.
Dabei sollte Interim Management nicht nur als Notnagel in Krisen verstanden werden, sondern als aktives Steuerungsinstrument für Innovation und Fortschritt. Wer heute seine HR-Funktion zukunftsfähig aufstellen möchte, sollte Interim Management als festen Bestandteil der strategischen Ressourcenplanung betrachten.
Fazit
Fehlende Expertise und knappe Kapazitäten sind zentrale Hemmnisse für die Weiterentwicklung der HR-Funktion. Interim Manager schließen diese Lücken effizient, flexibel und mit hoher Wirkung. Ob bei Projekten zur Digitalisierung, bei strategischer Neuausrichtung oder in Transformationsphasen – der Einsatz externer Spezialisten bringt Tempo, Sicherheit und neue Perspektiven. Unternehmen, die in solchen Momenten auf professionelles Interim Management setzen, schaffen nicht nur kurzfristige Entlastung, sondern investieren in nachhaltige Zukunftsfähigkeit.
Die Herausforderungen im Bereich HR sind vielfältig und anspruchsvoll. Insbesondere gilt dies in den Bereichen Personalplanung, Personalentwicklung und Recruiting.
Ob und inwieweit das Instrument »Interim Management« in deiner speziellen Situation dich unterstützen kann, muss individuell beurteilt werden, denn auch Interim Management ist sicherlich kein Allheil-Mittel. Wichtig ist, unvoreingenommen alle Optionen zu betrachten. Auf diese Weise kannst du die wirtschaftlichste Lösung finden und erfolgreich umsetzen.
Wenn du möchtest, können wir dich dazu beraten – für dich kostenfrei und unverbindlich. Lass uns einfach ins Gespräch kommen, und du kannst unser reichhaltiges Know-how in deine Entscheidung einfließen lassen.
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