Von Controlling bis CFO – typische Einsatzfelder für Interim Finance Experten

Wenn in Unternehmen plötzlich die Finanzführungskraft ausfällt, ein Projekt stockt oder der Jahresabschluss droht zu entgleisen, sind sie zur Stelle: Interim Manager Finance. Die Stärke dieser Finance-Experten? Sie springen kurzfristig ein, bringen sofort Struktur – und liefern Ergebnisse. In diesem Beitrag schauen wir uns die wichtigsten Einsatzbereiche Finance an, in denen Interim Manager wirklich den Unterschied machen. Mit dabei: echte Praxisbeispiele, tiefe Einblicke und eine klare Botschaft: Interimistische Flexibilität kann verdammt wirkungsvoll sein.

1. Controlling: Der Kompass in unsicheren Zeiten

Controlling ist weit mehr als Plan-Ist-Vergleiche. Interim Controller helfen dabei, Transparenz zu schaffen, fundierte Entscheidungen zu ermöglichen und wirtschaftliche Risiken frühzeitig zu erkennen. Besonders gefragt sind sie in Phasen der Umstrukturierung, bei Fusionen oder bei der Einführung neuer Systeme. Sie standardisieren Reportings, etablieren steuerungsrelevante KPIs und sorgen dafür, dass das Management jederzeit die Zahlen im Griff hat.

Zudem sind sie versiert in Szenarienplanung, Abweichungsanalysen und der Einführung von Kostenstellenlogik. Ihr Blick von außen hilft oft, eingefahrene Strukturen zu durchbrechen.

Praxisbeispiel:
Ein mittelständischer Maschinenbauer aus NRW fusionierte mit einem Wettbewerber. Zwei unterschiedliche Controlling-Systeme sollten plötzlich miteinander kommunizieren – Chaos vorprogrammiert. Ein Interim Controller harmonisierte die Reportinglogik, entwickelte ein konsolidiertes Dashboard und schulte das Controlling-Team auf die neuen Standards. Ergebnis: einheitliche KPI-Struktur und deutlich bessere Entscheidungsgrundlagen für die Geschäftsführung.

2. Strukturierung und Optimierung von Jahresabschlüssen

Der Jahresabschluss ist nicht nur Pflichtprogramm, sondern auch eine Chance, finanzielle Strukturen zu optimieren. Interim Manager strukturieren Abschlussprozesse neu, definieren klare Rollen, verbessern Schnittstellen zu Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern und sorgen dafür, dass alles reibungslos läuft – fristgerecht und testierbar.

Gerade in Unternehmen mit komplexer Konzernstruktur oder bei gleichzeitiger Umstellung auf neue Standards (z. B. IFRS) sind sie Gold wert. Sie identifizieren Engpässe, optimieren Buchungsprozesse und sorgen für nachvollziehbare Dokumentation.

Praxisbeispiel:
Ein wachstumsstarkes Tech-Unternehmen hatte Schwierigkeiten, die HGB- und IFRS-Abschlüsse pünktlich vorzulegen. Der eingesetzte Interim Experte verschlankte den Monatsabschluss, führte ein Closing-Kalender-Tool ein und übernahm die Koordination mit dem Wirtschaftsprüfer. Ergebnis: Der Jahresabschluss wurde vier Wochen schneller testiert als im Vorjahr.

3. Treasury & Cash Management: Liquidität im Griff behalten

Liquidität ist Überlebensfrage – vor allem in Krisenzeiten. Interim Treasurer analysieren Zahlungsflüsse, optimieren Working Capital und schaffen Forecasts, die nicht nur in Excel gut aussehen, sondern auch in der Praxis funktionieren. Auch Themen wie Währungsmanagement, Cash Pooling oder kurzfristige Finanzierung gehören zu ihrem Portfolio.

Zusätzlich bringen sie frischen Blick auf vernachlässigte Bereiche: Zahlungsziele bei Lieferanten, überfällige Forderungen oder nicht ausgeschöpfte Kreditlinien – all das sind Stellschrauben, an denen Interim Profis drehen können.

Praxisbeispiel:
Ein E-Commerce-Start-up geriet durch starkes Wachstum in Liquiditätsprobleme. Ein Interim Treasurer baute innerhalb von acht Wochen ein rollierendes Cash-Flow-Modell auf, verhandelte mit Banken und sicherte durch eine Zwischenfinanzierung das Weihnachtsgeschäft – und damit 45 % des Jahresumsatzes.

4. Interim CFO: Strategisches Denken und Führung auf Zeit

Der Interim CFO ist mehr als ein Lückenfüller – er ist Führungskraft, Sparringspartner und Change-Manager in einer Person. Ob Transformation, Nachfolge, IPO oder Sanierung: Er bringt strategischen Weitblick und operatives Know-how mit. Oft übernimmt er in besonders sensiblen Phasen – und ist sofort handlungsfähig.

Auch das Führen von Finanzteams, Stakeholder-Kommunikation oder die Steuerung von Due Diligence Prozessen gehören zum Alltag eines Interim CFOs.

Praxisbeispiel:
Ein börsennotiertes Medizintechnik-Unternehmen trennte sich während des Budgetprozesses kurzfristig vom CFO. Der Interim CFO übernahm sofort die Führung des Finance-Teams, koordinierte die Budgetrunden mit den Business Units und präsentierte termingerecht eine belastbare Planung im Aufsichtsrat. Damit sicherte er das Vertrauen der Investoren – und Stabilität für die nächsten Schritte.

5. Entwicklung und Einführung strukturierter Prozesse

Viele Finance-Abteilungen kämpfen mit ineffizienten Abläufen, Medienbrüchen und fehlender Standardisierung. Interim Manager schaffen hier Abhilfe: Sie analysieren IST-Prozesse, definieren SOLL-Prozesse und führen moderne, digitale Workflows ein – oft unter Einsatz von BPM-Tools, RPA-Technologie oder SAP-Optimierungen.

Sie kümmern sich nicht nur um die Technik, sondern vor allem um die Umsetzung: Wer macht was? Welche Rolle hat wer? Was muss dokumentiert werden?

Praxisbeispiel:
Ein produzierendes Unternehmen wickelte Eingangsrechnungen noch manuell per Excel ab. Der Interim Experte führte ein digitales Freigabesystem ein, definierte Genehmigungslimits und erstellte klare Workflows. Ergebnis: Der Durchlauf bei Rechnungen wurde um die Hälfte reduziert – und die Fehlerquote sank drastisch.

6. Change-Prozesse im Finance-Bereich: Kulturwandel inklusive

Veränderung ist im Finance nicht nur ein technisches, sondern vor allem ein menschliches Thema. Interim Manager begleiten Unternehmen durch Change-Prozesse: Sie moderieren Workshops, entwickeln Kommunikationsstrategien und schaffen Akzeptanz für neue Arbeitsweisen.

Typisch sind Projekte zur Einführung agiler Methoden, neue Rollenmodelle oder die Umstellung auf Business Partnering. Interim Experten agieren hier als Moderatoren, Change-Coaches und Katalysatoren zugleich.

Praxisbeispiel:
Ein internationaler Konzern wollte Finance stärker in die digitale Transformation einbinden. Ein Interim Change-Manager begleitete das Team mit Workshops, definierte neue Rollenprofile und sorgte für offene Kommunikation. Das Ergebnis: Höhere Motivation im Team, weniger Reibungspunkte mit anderen Abteilungen und eine klar erkennbare Effizienzsteigerung.

7. Finance Transformation & Digitalisierung

Digitalisierung ist Chefsache – auch im Finance. Interim Manager übernehmen Verantwortung für Projekte wie die Einführung von SAP S/4HANA, die Umsetzung von BI-Lösungen oder die Automatisierung von Prozessen mit RPA. Sie bringen sowohl technisches Verständnis als auch kommunikative Fähigkeiten mit.

Dabei agieren sie oft als Bindeglied zwischen IT, Fachbereichen und Management. Ihr Fokus: pragmatisch, lösungsorientiert und immer mit dem Ziel, echten Nutzen zu stiften.

Praxisbeispiel:
Ein Interim Finance Leader übernahm die Projektsteuerung beim SAP-Rollout in einem Handelskonzern. Er optimierte Buchungsprozesse, automatisierte Reports und verkürzte den Monatsabschluss von 15 auf 6 Tage. Ganz nebenbei sorgte er durch gezielte Kommunikation für Akzeptanz bei den Usern – ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Weitere wichtige Einsatzbereiche Finance für Interim Manager

Neben den genannten Einsatzfeldern gibt es weitere, in denen besonders Interim Manager ihre Stärken einbringen können. Nachfolgend findest du einige Beispiele, die selbstverständlich nicht als abschließend zu verstehen sind. Sie sollen dir als Ideensammlung dienen, die dich bei deinen Einsatzüberlegungen unterstützt.

Financial Due Diligence & M&A-Projekte

Was passiert hier?
Interim Manager unterstützen bei der finanziellen Analyse im Vorfeld von Unternehmenskäufen oder -verkäufen. Sie bereiten Datenräume vor, analysieren Risiken, normalisieren EBITDAs und begleiten Verhandlungen.

Warum Interim?
Solche Projekte sind intensiv, aber zeitlich begrenzt – perfekte Bedingungen für temporäre Verstärkung mit hoher Expertise.

Tax Compliance & Steueroptimierung

Was passiert hier?
In komplexen Konzernstrukturen oder bei internationalen Geschäftsmodellen braucht es punktuell Unterstützung im Bereich Steuerrecht, Transfer Pricing oder Umsatzsteuer.

Warum Interim?
Ein Interim Tax-Experte kann bestehende Risiken aufdecken, Strukturen steuerlich optimieren oder auch bei Betriebsprüfungen vermitteln.

Post-Merger Integration (PMI)

Was passiert hier?
Nach einem Merger müssen Prozesse, Systeme, Kulturen und Finanzstrukturen zusammengeführt werden. Interim Manager sorgen für eine reibungslose Integration, vor allem im Reporting, in der Buchhaltung oder im Treasury.

Warum Interim?
Weil PMI oft unterschätzt wird – und interne Ressourcen dafür schlichtweg fehlen.

Business Intelligence & Datenstrategie im Finance

Was passiert hier?
Immer mehr Finance-Teams stehen vor der Aufgabe, aus Daten echte Insights zu generieren. Interim Manager konzipieren BI-Architekturen, führen Tools wie Power BI oder Tableau ein und schulen Finance-Mitarbeitende im Umgang mit Daten.

Warum Interim?
Diese Kompetenz ist oft (noch) nicht intern vorhanden, wird aber immer entscheidender für den Unternehmenserfolg.

Shared Service Center (SSC) Aufbau oder Optimierung

Was passiert hier?
Wenn Unternehmen Finanzfunktionen zentralisieren wollen – z. B. Accounting, Payroll, Controlling – braucht es eine clevere Umsetzung. Interim Experten helfen beim Design, Rollout und der operativen Steuerung.

Warum Interim?
Weil SSC-Projekte meist mit hohem Veränderungsdruck und internationalem Setup verbunden sind – ideal für erfahrene Projektmanager mit Finance-Background.

Erstellung oder Überarbeitung von Planungs- und Steuerungsmodellen

Was passiert hier?
Viele Unternehmen nutzen veraltete Excel-Planungen oder unflexible Budgetierungsmodelle. Interim Finance Profis entwickeln moderne, agile Steuerungskonzepte – vom Rolling Forecast bis zum Zero-Based-Budgeting.

Warum Interim?
Der objektive Blick und die Unabhängigkeit ermöglichen mutige, zukunftsorientierte Neuausrichtungen.

IFRS-Conversion oder andere Rechnungslegungsumstellungen

Was passiert hier?
Unternehmen, die an die Börse gehen oder neue Eigentümerstrukturen bekommen, müssen oft auf internationale Standards umstellen. Interim Experten führen IFRS, US-GAAP oder andere Regelwerke sauber ein.

Warum Interim?
Weil solche Umstellungen enormen Know-how-Bedarf mit sich bringen – aber kein dauerhaftes Team rechtfertigen.

Fazit: Einsatzbereiche Finance – wo Flexibilität auf Wirkung trifft

Ob kurzzeitige Überbrückung oder tiefgreifende Transformation – die Einsatzbereiche Finance für Interim Manager sind heute vielfältiger denn je. Sie bringen schließlich tiefes Fachwissen, umfassende Erfahrung aus einer Reihe von vorangegangenen Mandaten und vor allem eins mit: Umsetzungskraft. Unternehmen, die bereit sind, externe Expertise zu integrieren, profitieren nicht nur operativ – sondern auch kulturell und strategisch.

Kein Interim Manager kann alle genannten Einsatzfelder bedienen. Aufgrund der Vielfalt und Komplexität spezialisieren sich Interim Finance Manager meist auf einige wenige Einsatzbereiche. Innerhalb dieser verfügen sie dann freilich über eine kaum zu schlagende Expertise, die sie in ihre Mandate einbringen. Die Auswahl passender Interim Manger*innen muss daher sehr sorgfältig erfolgen, um den maximalen Erfolg sicherzustellen.

Wenn du gerade selbst vor einer Herausforderung im Finance-Bereich stehst: Vielleicht ist ein Interim Manager genau die richtige Lösung. Flexibel, fokussiert – und mit dem Blick fürs Wesentliche. In unserem dreistelligen Netzwerk mit Interim Finance Managern findest du bestimmt die genau passende Person für deinen individuellen Bedarf. Hier unten kannst du uns eine Nachricht senden. Lass uns reden!

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