Als Interim Manager oder Unternehmensberater wird man oft ins Unternehmen geholt, wenn es brennt. Die Erwartung: Schnell handeln, Strukturen schaffen und Ergebnisse liefern. Doch alles selbst erledigen? Das funktioniert nicht – zumindest nicht auf Dauer und schon gar nicht effizient.
In diesem Beitrag erfährst du, wie wichtig Delegation, kluge Umorganisation und klare Priorisierung im Projektalltag sind – ergänzt mit Erfahrungen aus der betrieblichen Praxis.
Hier ein Video mit dem passenden Inhalt zum Fachbeitrag:
1. Interim Manager: Anpacken – ja. Aber nicht alles alleine machen.
Als Interim Manager oder Unternehmensberater gehört das operative Mitwirken oft zur Realität dazu, besonders in schwierigen Situationen.
Aber wichtig ist:
Operatives Arbeiten sollte klar mit dem Auftraggeber abgestimmt werden, damit keine falschen Erwartungen entstehen.
Praxisbeispiel:
Bei einem Kunden, bei dem ich als Interim Managerin einstieg, hatten vier von sechs Buchhaltern kurzfristig gekündigt – mit jeweils nur vier Wochen Kündigungsfrist und Resturlaub.
Das bedeutete: Fast keine Ressourcen mehr vor Ort.
Ich habe sofort operativ unterstützt, aber dabei meine Zeit streng eingeteilt:
- Ein Teil des Tages war für operative Abarbeitung reserviert.
- Der andere Teil diente dazu, Abläufe zu vereinfachen, Prozesse zu optimieren und neues Personal zu rekrutieren.
2. Warum Delegieren und Umorganisieren überlebenswichtig sind
Auch wir als „Feuerwehrleute“ können nicht alles gleichzeitig und alleine schaffen.
Deshalb ist Delegieren und das intelligente Organisieren von Aufgaben essenziell:
✅ Delegieren: Aufgaben gezielt an das verbleibende Team oder externe Unterstützung übertragen.
✅ Umorganisieren: Prozesse vereinfachen, Abläufe effizienter gestalten, damit Arbeit schneller und leichter vonstattengeht.
Das Ziel ist immer: Das operative Tagesgeschäft aufrechterhalten und parallel Strukturen für eine stabilere Zukunft schaffen.
3. Wie du schnell Tätigkeiten umorganisieren kannst
Gerade in Projekten, in denen viel Druck herrscht, musst du pragmatisch und lösungsorientiert denken.
Dafür helfen dir folgende Fragen:
- Wie genau wird die Tätigkeit aktuell erledigt?
- Gibt es schnellere oder effizientere Wege?
- Welche Aufgaben können digitalisiert oder automatisiert werden?
- Welche Arbeitsschritte können zusammengefasst oder gestrichen werden?
Praxisbeispiel:
In einem Projekt habe ich beispielsweise einen manuellen Freigabeprozess in der Buchhaltung auf ein simples digitales System umgestellt.
Statt Papierakten und handschriftlichen Freigaben konnten die Verantwortlichen per Klick bestätigen. Das hat nicht nur enorm Zeit gespart, sondern auch die Fehlerquote deutlich gesenkt.
4. Veränderung durch gute Kommunikation begleiten
Veränderung ist oft unbequem – gerade für langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Deshalb ist eine klare und wertschätzende Kommunikation entscheidend:
- Erkläre dem Team transparent, warum die Umorganisation notwendig ist.
- Zeige die Vorteile auf: Erleichterung im Alltag, weniger Fehlerquellen, schnellere Abläufe.
- Hole die Mitarbeitenden aktiv ins Boot und lasse sie an der Entwicklung von Lösungen teilhaben.
Denn: Menschen, die den Sinn einer Veränderung verstehen, unterstützen sie eher und setzen sie motivierter um.
5. Interim Management heißt auch: Zukunft gestalten
Ein erfahrener Interim Manager oder Unternehmensberater sieht schnell, wo Prozesse nicht laufen – und hilft nicht nur, die akuten Probleme zu lösen, sondern auch langfristige Strukturen aufzubauen.
Ziel ist es immer, die Organisation so aufzustellen, dass sie nach deinem Einsatz effizient, strukturiert und selbstständig weiterarbeiten kann.
Das ist echter, nachhaltiger Erfolg.
6. Zusammenfassung: So hältst du Fokus und Leistung hoch
✅ Unterstütze operativ, wo nötig – aber nicht ohne Abstimmung.
✅ Delegiere Aufgaben bewusst und gezielt.
✅ Organisiere Abläufe so um, dass sie einfacher, schneller und robuster werden.
✅ Kommuniziere Veränderungen klar und wertschätzend.
✅ Baue nachhaltige Strukturen auf, nicht nur kurzfristige Lösungen.
So erreichst du nicht nur die Erwartungen deines Auftraggebers – du übertriffst sie.
7. Dein nächster Schritt
Als Interim Manager oder Unternehmensberater ist es deine Aufgabe, nicht nur Feuer zu löschen, sondern auch neue Strukturen zu schaffen.
Delegation, Umorganisation und kluge Kommunikation sind dabei deine wichtigsten Werkzeuge.
Hast du Fragen oder möchtest deine eigenen Erfahrungen teilen?
Dann freue ich mich auf deinen Austausch! 🚀
- Wie strukturierst du deinen Projektstart?
- Welche Fragen hast du noch dazu?
- Oder hast du als Auftraggeber Fragen, wie du dazu beitragen kannst, dass das Mandat ein voller Erfolg wird?
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