6 Wege, Überforderung im Interim Management zu minimieren

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»Kannst du mal schnell …?« In einer Diskussion mit einem Interim-Kollegen beschwerte er sich darüber, dass er sich überfordert fühlt. Ständig wird er gestört und kommt so kaum zu seiner eigentlichen Aufgabe. »Kannst du mal schnell …?« … eine Auswertung generieren, einen Sachverhalt klären, eine Information recherchieren, jemand etwas erklären, zu diesem Gespräch dazukommen, ohne Kontextinformationen entscheiden … Von früh bis abends geht das so. Analytische oder konzeptionelle Arbeit ist so schlicht nicht zu erledigen. Er fragte, ob es uns in Interim Mandaten auch so gehen würde. »Kannst du mal schnell …?« führt schnell zu Überforderung. Peter Sitko Tweet Gründe für Überforderung von Interimern Ja, eine Überforderung kann gelegentlich schon mal vorkommen, und es hat Gründe: Erwartungshaltungen Das hängt unter anderem mit der Erwartungshaltung zusammen. Der Auftraggeber erwartet von Interim Managern, dass sie immer spontan performen, jeden Druck tolerieren, Multitasking beherrschen, sofortige Resultate abliefern. »Diese kurze Zwischenfrage macht doch nichts,« ist der Gedanke dahinter. Mitarbeitende Angestellte stellen sich vor, dass Interim Manager*innen alles ad hoc wissen müssen, woran sie sich schon über Monate die Zähne ausbeißen. Schließlich ist das doch die besondere Stärke von Interimern. Aufgabenstellung Die Aufgabenstellung für das Interim-Mandat ist häufig relativ allgemein gehalten. Beispiele: Leitung der Finanzbuchhaltung, Leitung Operations, Leitung Change-Projekt X usw.Damit ist das Aufgabengebiet ziemlich schwammig und interpretationsfähig. Die Erwartungen sind nicht klar. Bei solchen Mandaten erwartet der Auftraggeber normalerweise die Abdeckung aller Eventualitäten. Fehlende Übersicht Die Notwendigkeit einer ersten Übersicht und einer gewissen Einarbeitung wird ignoriert oder unterschätzt. Es besteht die Illusion, dass Interimer ad hoc für jede Frage spontan die richtige Antwort einfach so parat haben. Es ist nicht klar, dass trotz Vergleichbarkeit vieler Vorfälle und Situationen die Einzelheiten unterschiedlich sind und analysiert werden müssen, um sachgerecht mit ihnen umzugehen. Notfall-Situationen als Motiv für Engagement von Interimern Solche überfordernden Situationen sind außerdem der Tatsache geschuldet, dass Interim-Mandate häufig dann erteilt werden, wenn die Herausforderungen im Unternehmen von der Belegschaft nicht mehr bewältigt werden können oder jemand an einer Schaltstelle plötzlich ausfällt. Unruhe, Stress und Nervosität sind dann an der Tagesordnung. Da brennt es vielleicht schon lichterloh. Der Wunsch, diesen Zustand möglichst schnell wieder in den Griff zu bekommen, ist natürlicherweise sehr groß und bestimmt das Verhalten gegenüber Interimern. Folgen der Überforderung in Interim Mandaten Das Ergebnis von oft vermeidbaren Überforderungen von Interim Manager*innen ist, dass am Ende der Auftraggeber unzufrieden ist und der Interimer frustriert. Während der Auftraggeber sich erhofft hatte, mit der Beauftragung die Situation zu entschärfen und weitermachen zu können wie zuvor, hat der eingesetzte Interimer keine reelle Chance, den Erwartungen gerecht zu werden, weil einfach zu viel auf einmal auf ihn einströmt und er schon einmal zeitlich nicht in der Lage ist, alles zu bearbeiten. Die mentale Belastung kommt da noch hinzu. Das Auftragsziel ist am Ende nicht vollständig erreicht, die Vorstellungen sind auf allen Seiten nicht erfüllt. Manchmal kommt es dann auch vor, dass versucht wird, einen Schuldigen auszumachen, was besonders destruktiv ist. Maßnahmen für die Verhinderung von Überforderung in Interim Mandaten Selbstverständlich sind die Anforderungen an Personen, die als Interim Manager*innen arbeiten, recht groß. Es gehört ja auch zu den Kern-Skills dieser Menschen, nicht nur mit außergewöhnlichem Wissen zu glänzen, sondern es auch unter sachlichem und zeitlichem Druck zielführend einzusetzen. Viele solche Situationen, die geeignet sind, die Resultate einzuschränken, lassen sich jedoch bereits im Vorfeld oder auch während des Interim Mandats entschärfen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. Wie kann man die beschriebene Überforderung verhindern oder minimieren? Klare Formulierung der Aufgabenstellung Die Aufgabenstellung des Mandats muss zwingend klar und eindeutig schriftlich formuliert sein. Durch die Schriftlichkeit steigen die Bedeutung und die Verbindlichkeit. Genaue Zielformulierung Die Ziele müssen benannt und eindeutig formuliert sein. Es muss klar sein, woran die Zielerreichung festgemacht ist, wie das Maß der Zielerreichung gemessen wird. Hier muss zwischen Auftraggeber und Interim Manager*in Übereinstimmung erzielt sein, denn der Erfolg wird daran gemessen. Schriftlichkeit ist auch hier geboten. Festlegung der Erwartung an eine Zusammenarbeit Es muss schriftlich festgelegt sein, welche Erwartungen bei der Zusammenarbeit bestehen, was die interimistisch eingesetzte Person konkret zu tun und zu liefern hat, wo die Grenzen des Mandats bei der Ausübung der Arbeit gesetzt sind. Welche Entscheidungen dürfen autark getroffen werden, in welchen Fällen braucht es Approvals, wie ist mit Mitarbeitenden umzugehen und so weiter. Festlegung der Zuständigkeiten Die Zuständigkeiten und Befugnisse müssen ausdrücklich geklärt sein. Wer entscheidet mit, wer darf Einfluss nehmen, wer hat wann Weisungsbefugnis im Arbeitsalltag. Benennung der übergeordneten Person Die übergeordnete Person im Unternehmen, der zu berichten ist, muss festgelegt sein. Es sollte normalerweise nur eine Person sein, sonst kommt es unweigerlich zu Konflikten. Mitarbeiter-Briefing Die Mitarbeitenden im Unternehmen müssen vorab informiert sein, wofür die interimistisch eingesetzte Person engagiert wurde und welche Aufgaben und Befugnisse ihr zugewiesen wurden. Ebenso muss kommuniziert sein, mit welchen Anliegen der oder die Interim Manager*in betraut werden soll. Sicherlich gibt es noch weitere Möglichkeiten, schon im Vorfeld oder während der Ausführung eines Mandats unnötig stressige oder überfordernde Situationen nicht aufkommen zu lassen. Wer die genannten sechs beherzigt, ist schon ein gutes Stück weiter. Fazit Auch wenn es nicht außergewöhnlich ist, dass in Interim Mandaten Überforderungs-Situationen vorkommen können und der Stresspegel ohnehin erhöht ist, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, mit denen sie gedämpft oder ausgeschlossen werden können. Es lohnt sich auf jeden Fall, die genannten sechs Maßnahmen durchzuführen, um unnötige Einschränkungen zu verhindern. Klar ist, dass diese Maßnahmen für insgesamt bessere Resultate des vorübergehenden Einsatzes von Interim Managern garantieren.

Schlüsselqualitäten erfolgreicher Interim Manager

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Ein Interim Manager ist ein hochqualifizierter Experte, der temporär in Unternehmen oder Organisationen eingesetzt wird, um spezifische Herausforderungen zu bewältigen, Projekte zu leiten oder Veränderungen durchzuführen. In dieser anspruchsvollen Rolle brauchen wir Interim Manager, die über bestimmte persönliche und mentale Eigenschaften verfügen. Diese Kerneigenschaften erfolgreicher Interim Manager erst bieten die Sicherheit, dass die anstehenden Aufgaben fach- und sachgerecht erledigt werden. Hier findest du die wichtigsten 12 Schlüsselqualitäten erfolgreicher Interim Manager. 1. Flexibilität Als Interim Manager muss man sich schnell an wechselnde Umgebungen, Kulturen und Geschäftsanforderungen anpassen können. Flexibilität ermöglicht es, effektiv auf unterschiedliche Situationen zu reagieren und Lösungen in einem dynamischen Umfeld zu finden. Flexibilität erweist sich als die wohl allerwichtigste Schlüsselqualität erfolgreicher Interim Manager und Interim Managerinnen. Flexibilität bedeutet nicht nur Anpassungsfähigkeit an neue Umgebungen, sondern auch die Fähigkeit, verschiedene Führungsstile je nach Teamdynamik und Unternehmenskultur anzuwenden. Ein Interim Manager muss erkennen, wann ein autoritärer oder kooperativer Ansatz angemessen ist, um effektiv zu führen.​ Zudem erfordert Flexibilität die Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden und neue Technologien oder Methoden zu integrieren. In einer sich schnell verändernden Geschäftswelt ist lebenslanges Lernen entscheidend, um als Interim Manager erfolgreich zu bleiben.​ 2. Kommunikationsstärke Die Fähigkeit, klar und präzise zu kommunizieren, ist unerlässlich. Interim Manager müssen komplexe Konzepte verständlich vermitteln und effektiv mit Mitarbeitern, Führungskräften und anderen Stakeholdern kommunizieren können. Beispiel: Ein Interim Manager oder Managerin erklärt klar und präzise die bevorstehenden Veränderungen im Unternehmen und beantwortet die Fragen und Bedenken der Mitarbeiter, um eine reibungslose Implementierung zu gewährleisten. Neben der klaren Vermittlung von Informationen ist aktives Zuhören eine zentrale Fähigkeit. Ein Interim Manager muss die Anliegen und Bedenken der Mitarbeiter verstehen, um Vertrauen aufzubauen und effektiv zu kommunizieren.​ Darüber hinaus ist die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte in einfache, verständliche Sprache zu übersetzen, essenziell. Dies erleichtert die Umsetzung von Veränderungen und fördert die Akzeptanz im Team. 3. Problemlösungskompetenz Interim Manager werden oft in Unternehmen eingesetzt, die vor schwierigen Herausforderungen stehen. Eine ausgeprägte Problemlösungskompetenz ermöglicht es, effizient Hindernisse zu überwinden und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Beispiel: In einem Produktionsunternehmen verbessert der Interim Manager die Effizienz, indem er Engpässe in der Lieferkette beseitigt und neue Produktionsmethoden einführt. Effektive Problemlösung erfordert ein strukturiertes Vorgehen, das sowohl analytisches Denken als auch Kreativität beinhaltet. Ein Interim Manager sollte in der Lage sein, Probleme systematisch zu identifizieren und innovative Lösungen zu entwickeln. Die Fähigkeit, unter Druck schnelle Entscheidungen zu treffen, ohne die Qualität der Lösung zu beeinträchtigen, ist ebenso von großer Bedeutung, wenn es um Interim Management geht. Dies stellt sicher, dass Herausforderungen effizient und effektiv gemeistert werden. 4. Entscheidungsstärke In temporären Managementpositionen müssen oft schnelle und bedeutende Entscheidungen getroffen werden. Ein guter Interim Manager zeigt Entschlossenheit und ist bereit, Verantwortung für seine Entscheidungen zu übernehmen. Dabei berücksichtigt er komplexe Abhängigkeiten und kommuniziert die Entscheidung angemessen. Eine schnelle Auffassungsgabe, gepaart mit exzellentem Fachwissen und der Fähigkeit, auch versteckte Interdependenzen aufzudecken, sind essenziell. Schließlich wird kein Auftraggeber zufriedenzustellen sein, wenn die interimistisch eingesetzte Person sich als entscheidungsschwach herausstellt, anstatt schnell Resultate zu liefern. Entscheidungsstärke beinhaltet auch die Fähigkeit, Risiken angemessen einzuschätzen und Verantwortung für die getroffenen Entscheidungen zu übernehmen. Ein Interim Manager muss bereit sein, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, wenn sie im besten Interesse des Unternehmens sind.​ Interim Manager sind es gewohnt, Entscheidungen transparent zu kommunizieren und die Beteiligten in den Prozess einzubeziehen, um Akzeptanz und Unterstützung zu fördern.​ 5. Empathie Die Fähigkeit, sich in die Situation anderer einzufühlen, ist für den erfolgreichen Umgang mit Mitarbeitern und Teams unerlässlich. Empathie fördert Vertrauen und Zusammenarbeit, anstatt mit der Brechstange einsame Entscheidungen durchzusetzen. Besonders in Szenarien, in denen typischerweise Interim Manager*innen eingesetzt werden, sind schon im Vorfeld Stress, Unruhe und Unsicherheit bei der betroffenen Belegschaft entstanden. Auch die Führungsmannschaft ist nicht frei davon, und manche fragen sich, inwieweit Interim Manager*innen ihrer Position im Unternehmen abträglich sein können. Wer als Interim Managerin oder Manager dies wahrnimmt und gut adressiert, wird betroffene Personen besser abholen und mit ihnen gemeinsam gute Arbeit leisten. Empathie ermöglicht es einem Interim Manager, die Perspektiven und Emotionen der Mitarbeiter zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Dies fördert ein positives Arbeitsklima und stärkt die Zusammenarbeit im Team.​ Obendrein hilft Empathie Interimern und Interimerinnen dabei, Widerstände gegenüber Veränderungen zu erkennen und proaktiv anzugehen, indem man auf die individuellen Bedürfnisse und Sorgen der Mitarbeiter eingeht. 6. Analytische Denkweise Interim Manager müssen komplexe Geschäftssituationen schnell analysieren und fundierte Entscheidungen treffen können. Die Zeitspanne für Analyse und Entscheidungen ist drastisch kürzer als in üblichen Situationen. Zum Einen brennt es oft bereits, zum Anderen ist die Erwartungshaltung des Auftraggebers und der betroffenen Mitarbeitenden sehr hoch. Eine tief verinnerlichte analytische Denkweise hilft dabei, wichtige Informationen zu identifizieren, Verbesserungspotenziale wahrzunehmen. Im Anschluss lassen sich dann effektive Strategien entwickeln, die alle wichtigen Details berücksichtigt. Das erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit des Engagements enorm. Eine ausgeprägte analytische Denkweise ermöglicht es, komplexe Daten und Informationen schnell zu erfassen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Ein Interim Manager sollte in der Lage sein, Muster und Zusammenhänge zu erkennen, um effektive Strategien zu entwickeln.​ So ist die Fähigkeit interimistisch arbeitender Manager, verschiedene Szenarien zu durchdenken und deren potenzielle Auswirkungen zu bewerten, entscheidend für die Planung und Umsetzung von Maßnahmen.​ Der maximale Erfolg interimistischer Mandate wird damit gewährleistet. 7. Ergebnisorientierung Interim Manager werden typischerweise aufgrund konkreter Ziele und zu erreichender Ergebnisse engagiert. Die Fokussierung auf die Zielerreichung ist entscheidend, um den Mehrwert für das Unternehmen zu maximieren. Dabei wird ein erfahrener Interim Manager auch unorthodoxe Vorgehensweisen und Entscheidungen ins Spiel bringen. Es passiert in Interim Mandaten häufig, dass die interimistisch eingesetzte Person sich bewusst über die im Unternehmen üblichen Verfahrensweisen oder Prozesse hinwegsetzen muss, weil sie die Zielerreichung im konkreten Fall unangemessen verzögern oder konterkarieren. Dies sollte jedoch zumindest grundsätzlich mit dem Auftraggeber besprochen sein, um Irritationen zu vermeiden und die Vorgehensweise durchzusetzen. Ergebnisorientierung bedeutet, klare Ziele zu setzen und konsequent auf deren Erreichung hinzuarbeiten. Ein Interim Manager überprüft regelmäßig den Fortschritt und nimmt bei Bedarf Anpassungen vor, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.​ Zudem gehört es zu den Kernaufgaben von Interim Managern, die Mitarbeitenden im Unternehmen auf die gemeinsamen Ziele auszurichten und sie zu motivieren,

Wie finde ich einen geeigneten Interim Manager?

Suchvorgang Recruiting am Laptop

Du bist für HR verantwortlich und hast entscheiden, dass für eine spezielle Heraus­forderung der Einsatz von Interim Mana­gement für die Lösung grund­sätzlich am besten geeignet ist. Du musst also eine mög­lichst gut geeignete Person als Interim Mana­gerin oder Interim Mana­ger finden. Das ist eine komplexe Aufgabe, die sys­tema­tisch anzugehen ist. Dokumentiere deine Entscheidung und die spezifischen Ziele Im Alltag des Geschäfts entschei­­dest du normaler­­weise relativ spontan aus der Situa­tion heraus. Deine Erfahrung und dein Gefühl leiten dich. Damit die Ent­scheidung für dich ebenso wie für Außen­­stehende nach­­voll­­zieh­bar wird, soll­test du den Hergang der Ent­scheidung und, noch viel wich­tiger, die beab­sich­tigten Resul­tate, schrift­lich doku­men­tieren. Das hat den beson­deren Vor­teil, dass mehr Klar­heit ent­steht, warum die Ent­schei­dung so und nicht anderes getrof­­fen wurde und was konkret erreicht werden soll. Daraus ergeben sich die anzu­stre­benden Ziele in einer Art und Weise, dass du messen und nach­voll­ziehen kannst, inwieweit die Resul­tate erreicht werden. Das gibt dir die Mög­lich­keit, im Ver­lauf der Zeit den Fortgang anzupassen. So kannst du viel besser geeignete Interim Manager finden. Benenne alle Anforderungen an die Person Aus den vorher bestimmten Zielen kannst du jetzt ableiten, was ein eingesetzter Interim Mana­ger oder Interim Mana­gerin mit­bringen muss, um die Auf­gabe zuver­lässig zu bewäl­tigen. Bevor du dich also auf die Suche nach einem Inte­rim Mana­ger machst, solltest du klar definieren, welche Qualifikationen und Erfahrungen der Interim Manager mitbringen sollte, wann der Einsatz beginnen und wie lange der Einsatz dauern soll sowie welches Honorar maximal in dein Budget passt. Sei an dieser Stelle sehr konkret und spezifisch, denn damit bestimmst du weitgehend über den Erfolg des Einsatzes einer Interim Managerin beziehungsweise eines Interim Managers in der gegebenen Situation. Nutze die passenden Recruiting-Sourcen Möglicherweise wurden in der Ver­gangen­heit bereits Interim Mana­ger und Manager­innen in deinem Unter­nehmen einge­setzt. Das kannst du nutzen, um für die aktuelle Aufgabe besser Interim Manager finden zu können. Prüfe, ob und inwie­weit du auf sie zurück­greifen kannst. Vielleicht passt dein aktuelles Anfor­derungs­profil, und die Person ist ver­fügbar. Das hat den Vorteil, dass solche Personen bereits das Unter­nehmen kennen, dass du bzw. andere in deinem Unter­nehmen die Arbeits­weise dieser Person erfah­ren haben und damit eine Passung besser einschätzen können. Die Direktansprache von Interim Managern und Manager­innen hat außerdem den Benefit, dass keine Auf­schläge von Head­huntern und Agen­turen fällig werden, wenn keine Alt­kontrakte aus vergan­genen Enga­gements mehr greifen. Nutze die Erfahrung deines Netzwerks Eine gute Quelle für die Suche und das Finden von einem Interim Mana­ger ist dein eigenes Netz­werk. Frage bei Kolle­gen, Geschäfts­partnern oder Bran­chen­verbänden nach Emp­fehlungen oder Refe­renzen. So kannst du von den Erfah­rungen anderer profi­tieren und einen ver­trauens­würdigen Interim Manager finden. Mit der Zeit solltest du das Netzwerk syste­mati­sieren. Das bedeutet, dass du doku­men­tierst, wer wen kennt und wer bereit ist, Aus­kunft zu geben. Das hilft mittel­fristig enorm bei der Suche nach geeig­neten Bewerber­innen und Bewerbern. Finde Arbeitsgemeinschaften, Pools und Communitys im Bereich Interim Management Interim Manager und Managerinnen sind selbst unter­­einander vernetzt. Sie kennen sich aus gemein­samen Pro­jekten, wissen um die Stärken und Pro­file ihrer Kolle­gen. Häufig tun sie sich zu­sammen und ver­mitteln sich wechsel­seitig. Das kann infor­mell auf Zuruf pas­sieren, oft jedoch treten sie gerade im Internet gemein­sam auf und ver­markten ihre Dienst­leis­tungen gemein­sam. Die Ver­mittlung selbst stellt nicht das eigent­liche Ge­schäfts­­modell dar, Ziel solcher Gemein­schaften ist vielmehr eine gleich­­mäßige Aus­las­­tung der ein­zelnen Interimer und durch lau­fenden Aus­­tausch außer­dem eine Erhöhung der Arbeitsqualität. Die Zusammenarbeit mit solchen Gemeinschaften hat den Vorteil, dass sich die Interim Manager und Managerinnen in der Regel persönlich kennen und bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben. Daraus ergibt sich eine besondere Kompetenz und Dienstleistungsqualität. Außerdem sind die Beauftragungsregeln einfacher und die Kosten oft weit niedriger als bei der Vermittlung durch Headhunter oder Agenturen, die die Vermittlung selbst als Geschäftsmodell und Ertragsquelle betreiben. Beauftrage eine Agentur oder einen Headhunter Wenn du keine Zeit oder Ressourcen hast, selbst nach einem Interim Manager zu suchen, oder wenn die bisherige Suche ergebnislos geblieben sein sollte, kannst du eine spezialisierte Agentur oder einen Headhunter beauftragen, die dir geeignete Kandidaten vorschlagen. Diese spezialisierten Personaldienstleister haben Zugang zu einem großen Pool von qualifizierten Interim Managern und können dir bei der Auswahl und dem Vertrags­abschluss helfen. Prüfe die Eignung: Wenn du einen oder mehrere potenzielle Interim Manager gefunden hast, gilt es, deren Eignung für deine Aufgabe oder dein Projekt prüfen. Dabei helfen dir die formulierte Zielsetzung und das Anforderungsprofil, die du ja bereits ausgearbeitet hast. Dazu kannst du dir deren CV, Business Profil, Referenzen, Arbeitsproben oder Zertifikate ansehen und ein persönliches Gespräch führen. Meist wird zumindest das erste Gespräch per Videokonferenz geführt. Achte dabei nicht nur auf die fachliche Kompetenz, sondern auch auf die persönliche Passung und die Motivation des Interim Managers oder Managerin. Triff eine sichere Entscheidung Nachdem du die Eignung und Verfügbarkeit der interviewten Interim Manager und Managerinnen geprüft hast, solltest du so kurzfristig wie möglich eine Entscheidung treffen, welchen Kandidaten du beauftragen willst. In erster Linie solltest du dabei die fachliche Eignung und Erfahrung in den relevanten Aufgaben berücksichtigen, in zweiter Linie persönliche Passung und Übereinstimmung mit der Arbeitsweise. Erst in dritter Linie sollten die auftretenden Kosten wie Tages- oder Stundensatz sowie Nebenkosten eine Rolle spielen. Kompromisse zu schließen, um Kosten zu sparen, vereitelt meist die Chance, gesetzte Ziele zu erreichen. Daher sollten Kostenunterschiede einzelner Interim Manager bzw. Managerinnen allenfalls dann ins Spiel kommen, wenn sie in allen anderen Faktoren gleichwertig erscheinen. Fazit Einen geeigneten Interim Manager oder Interim Managerin zu finden, kann an sich eine Herausforderung darstellen. Es gilt zu wissen, wo und in welchen Medien man geeignete und entsprechend spezialisierte Menschen vorfindet. Neben der fachlichen Eignung und Erfahrung mit ähnlichen Situationen muss die Person ins Unternehmen passen, der Herausforderung entsprechende Führungs- und Management-Qualitäten mitbringen und sich in das bestehende Team einfügen können. Und diese Person muss für das Engagement auch noch Zeitressourcen frei haben. Es ist also kompliziert, doch mit der hier geschilderten Vorgehensweise bewältigst du effizient diese besondere Recruiting-Aufgabe.

12 Pain Points von HR-Verantwortlichen, die zu einem Einsatz von Interim Management im Unternehmen führen

multiethnic businesswomen checking information in documents

HR-Verantwortliche besetzen freiwerdende oder neue Fach-, Management- und Führungs­stellen normalerweise mit Hilfe der klassischen Recruiting-Maßnahmen. Die Personen werden in sozial­­versiche­rungs­­pflichtig beschäftigt und erhalten entspre­­chende Arbeits­­verträge. Doch es gibt eine Reihe Pain Points von HR-Verant­wort­lichen, bei denen dies nicht ohne Weiteres möglich ist und daher Interim Mana­­gement sich als Mittel der Wahl anbietet. 1. Hoher Zeit- und Kostendruck bei der Besetzung von Schlüsselpositionen Laut einer Studie der Haufe Akademie dauert es im Durchschnitt 4,5 Monate, bis eine vakante Stelle im Unternehmen neu besetzt ist. Dabei entstehen hohe Kosten für die Suche, Auswahl und Einarbeitung der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aus den Fachabteilungen schwappt zunehmend auch Druck herein, denn die nicht besetzten Stellen erzeugen dort Stress und Frustration. HR-Verantwortliche erleben sich dabei oft zwischen Mühlsteinen zerrieben, denn der Arbeitsmarkt ist von Fach­kräfte­mangel geprägt. 2. Hohe Fluktuation oder Krankheitsausfälle im HR-Team Die Fluktuationsrate im HR-Bereich lag im Jahr 2020 bei 9,4 Prozent, was deutlich über dem Durchschnitt aller Bereiche im Unternehmen (6,8 Prozent) liegt. Zudem sind HR-Mitarbeiter:innen häufiger krank als andere Beschäftigte: Die durchschnittliche Fehlzeit betrug im Jahr 2019 18,3 Tage pro Jahr. Natürlich verschärfen diese Fakten die Situation dramatisch. Dieser Punkt zeigt aber auch auf, welch prekäre Situation in HR-Abteilungen oft anzutreffen ist. Der Teufelskreis aus permanenter Überlastung, Druck von allen Seiten, daraus resultierendem hohen Krankenstand und überdurchschnittlicher Fluktuation scheint kaum durchbrechbar und schreit nach alternativen Denkansätzen, damit eine Entlastung möglich wird. Der Einsatz des Werkzeugs »Interim Management« kann kurzfristig eine erste Abhilfe schaffen, und es treten auch Fälle auf, bei denen solche Lösungen auch auf längere Sicht fachlich und betriebswirtschaftlich darstellbar sind. 3. Veränderungsprozesse, die eine externe Perspektive oder Unterstützung erfordern Die digitale Transformation stellt HR vor große Herausforderungen, wie zum Beispiel die Anpassung von Arbeitsmodellen, die Einführung neuer Technologien oder die Entwicklung neuer Kompetenzen. Laut einer Umfrage unter HR-Verantwortlichen sehen 71 Prozent einen hohen oder sehr hohen Handlungsbedarf in diesem Bereich. 4. Fehlende Expertise oder Kapazitäten für spezielle Projekte oder Herausforderungen Viele HR-Aufgaben erfordern spezielles Fachwissen oder Erfahrung, die im eigenen Team nicht immer vorhanden sind. Zum Beispiel benötigen 58 Prozent der HR-Verantwortlichen Unterstützung bei der Implementierung von HR-Analytics oder 49 Prozent bei der Ent­wicklung einer HR-Strategie. Die Auslastung der Mitarbeitenden in HR-Abteilungen verhindert, dass die Stamm­belegschaft sich angemessen mit neuen Themen auseinander­setzt. Die Potenziale der fort­geschrit­tenen neuen Möglich­keiten werden daher nicht genutzt. Es fehlt quasi die Zeit, die Säge zu schärfen, und so wird mit stumpfen Sägen weiter­gearbeitet. 5. Mangelnde Flexibilität oder Anpassungsfähigkeit an sich wandelnde Marktbedingungen Die Corona-Krise hat gezeigt, wie schnell sich die Rahmenbedingungen für Unternehmen ändern können. HR muss in der Lage sein, schnell und flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren, wie zum Beispiel Kurzarbeit, Homeoffice oder Hygienekonzepte. Laut einer Umfrage unter HR-Verantwortlichen haben jedoch nur 38 Prozent das Gefühl, dass ihr Unternehmen gut aufgestellt ist, um auf solche Veränderungen zu reagieren. Das hängt häufig auch damit zusammen, dass ein Mindset vorliegt, man solle weiter­führen, was sich in der Vergangenheit bewährt hat. Doch ein Mehr vom Alten führt nicht zu besseren Ergebnissen oder mehr Flexibilität, sondern allenfalls zu mehr Stress. Gerade auch unter diesen Umständen kann externe Expertise und der Weitblick von Interim Mana­gern und Mana­gerin­nen ein Umdenken auslösen. 6. Hohe Anforderungen an die Compliance, das Reporting oder die Dokumentation im HR-Bereich Die rechtlichen und regulatorischen Vorgaben für HR werden immer komplexer und umfangreicher. Zum Beispiel müssen HR-Verantwortliche die Daten­schutz­grund­verord­nung (DSGVO) beachten, die seit Mai 2018 gilt und hohe Bußgelder bei Verstößen vor­sieht. Laut einer Studie der Haufe Akademie haben jedoch nur 42 Prozent der befragten Unternehmen eine vollständige Umsetzung der DSGVO erreicht. Eine auf Zeit zugeführte erweiterte Manpower mit erweitertem Know-how erweist sich hier als hilfreich. 7. Schwierigkeiten bei der Gewinnung oder Bindung von qualifizierten Fach- und Führungskräften Der Fachkräftemangel ist eines der größten Probleme für viele Unternehmen. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlten im Jahr 2020 rund 440.000 Fachkräfte in Deutschland. Zudem haben viele Unternehmen Schwierigkeiten, ihre vorhandenen Mitarbeiter:innen zu motivieren und zu halten. Laut einer Umfrage unter Bewerbern und HR-Verantwortlichen sind nur 28 Prozent der Bewerber und 38 Prozent der HR-Verantwortlichen der Meinung, dass Führungskräfte in der Regel die Fähigkeit besitzen, ihre Mitarbeiter:innen zu fördern. Die nicht angemessene Förderung der Belegschaft ist einer der Hauptfaktoren für schlechte Bewertungen des Unternehmens in den Job­portalen, was einen Wett­bewerbs­nachteil erzeugt. Auch die Bindung ans Unternehmen leidet darunter, weil andere Unternehmen mehr vor­zuweisen haben und daher attrak­tiver erscheinen. 8. Fehlende Strategie oder Vision für die Zukunft des HR-Managements HR muss nicht nur die aktuellen Aufgaben erfüllen, sondern auch eine lang­fristige Per­spek­tive für die Rolle und den Beitrag von HR im Unter­nehmen ent­wickeln. Laut einer Studie der Haufe Akademie haben jedoch nur 36 Prozent der befragten Unter­nehmen eine schriftlich formu­lierte HR-Strategie. Zudem fehlt es oft an einer klaren Kommu­nika­tion und Abstimmung mit der Geschäfts­führung über die Ziele und Erwartungen an HR. Das führt dazu, dass Reibungsverluste im Unternehmen entstehen: Strategisch ein­ge­schla­gene Wege können so vom vorhan­denen Personal weniger gut adaptiert werden, was Frustra­tion und Stress verursacht. 9. Geringe Akzeptanz oder Wertschätzung der HR-Rolle im Unternehmen HR wird oft als reiner Dienstleister oder Kostenfaktor wahrgenommen, der wenig zum Unternehmenserfolg beiträgt. Laut einer Umfrage unter HR-Verantwortlichen sind nur 41 Prozent der Meinung, dass HR in ihrem Unternehmen als strategischer Partner angesehen wird. Zudem fühlen sich viele HR-Mitarbeiter:innen überlastet oder unterbezahlt. Laut einer Studie des Bundesverbands der Personalmanager (BPM) liegt das durchschnittliche Jahresgehalt von HR-Mitarbeiter:innen bei 63.000 Euro brutto, was deutlich unter dem Durchschnitt aller betrieblichen Bereiche (72.000 Euro) liegt. Die mangelnde Verzahnung der Bereiche Strategie und Personal sorgt dafür, dass die strate­gischen Aufgaben suboptimal umgesetzt werden. So entsteht der fatale Eindruck, dass die HR-Abteilung ihren Job nicht gut machen würde, und damit kommt ein Teufels­kreis in Gang, der die Situation noch verschlimmert. 10. Konflikte oder Spannunen zwischen verschiedenen Abteilungen oder Stakeholdern HR muss oft zwischen den unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen von ver­schiedenen Gruppen im Unter­nehmen vermitteln, wie zum Beispiel zwischen der Geschäfts­führung, den Mitar­beiter:innen, den Betriebs­räten oder den Gewerk­schaften. Dabei kann es zu Kon­flikten oder Span­nungen kommen, die das Arbeits­klima oder die Zusammen­arbeit beeinträchtigen. Laut

Die strategische Rolle von Interim Management

Übergabe Strategiepapier

Interim Management hängt immer noch der Ruf an, es handele sich dabei um einen teuren Notnagel, wenn nichts anderes mehr geht. Interim Management kann jedoch eine wichtige Rolle bei Unternehmen in strategischer Hinsicht spielen. Intentional klug eingesetzt, erweist sich Interim Management als überaus effektiv, effizient und preiswert. Es kann nachhaltige strategische Wettbewerbsvorteile erzeugen. Einbindung von Interim Management in die Strategieplanung Zunächst muss Interim Management in der Geschäftsführung als ein strategisches Werkzeug begriffen werden, das nicht ausschließlich in unvorhergesehenen Notlagen, sondern in bestimmten Situationen regulär einen Mehrwert liefert wie kaum ein anderes Werkzeug. Das erfordert oft einen Mindshift in den Köpfen der Geschäftsführung. Der Einsatz von Interim Managern und Interim Managerinnen sollte bereits in der mittel- und langfristigen Strategie fest implementiert sein – nicht nur als Option, sondern als fester Bestandteil der Strategiegestaltung. Unter Kosten-Nutzen-Aspekten ist zu überlegen, ob ein temporärer Einsatz von Personen mit spezieller Expertise in der Form des Interim Managements sich als wirtschaftlicher erweist als die Festeinstellung entsprechender Mitarbeitender. Im Bereich der Personalentwicklung sollte stets kritisch untersucht werden, ob der Einsatz von Interim Management spezifischen klassischen Weiterbildungsmaßnahmen vorzuziehen ist, weil damit ein besserer Know-how-Transfer und somit bessere Resultate erzielt werden. Bereiche und Vorteile des strategischen Einsatzes von Interim Management 1. Flexibilität und Schnelligkeit Unternehmen stehen oft vor unerwarteten Herausforderungen oder müssen schnell auf Veränderungen im Markt reagieren. Interim-Manager können in kurzer Zeit eingesetzt werden und helfen, dringende Probleme zu bewältigen, ohne dass ein langwieriger Einstellungsprozess durchlaufen werden muss. 2. Spezialisierte Expertise Interim-Manager bringen in der Regel eine Fülle von Erfahrungen und spezifischen Kompetenzen mit, die genau auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sind. Sie haben oft eine nachgewiesene Erfolgsbilanz in ähnlichen Situationen und können somit einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung strategischer Projekte leisten. 3. Krisenmanagement In Krisensituationen, sei es eine finanzielle Krise, ein plötzlicher Führungswechsel oder eine andere Art von Unternehmenskrise, kann ein erfahrener Interim-Manager die nötige Stabilität und Kompetenz bieten, um das Unternehmen durch schwierige Zeiten zu führen. 4. Change Management und Restrukturierung Strategische Veränderungsprozesse und Restrukturierungen erfordern oft spezielles Fachwissen und eine objektive Sicht von außen. Interim-Manager können Unternehmen dabei unterstützen, diese Prozesse effektiv zu planen und umzusetzen. 5. Wissens- und Erfahrungstransfer Interim-Manager können nicht nur kurzfristige Aufgaben übernehmen, sondern auch ihr Wissen und ihre Erfahrung im Unternehmen weitergeben. Dies kann langfristige strategische Vorteile für das Unternehmen bringen, indem es die Kompetenzen der internen Mitarbeiter erweitert und stärkt. 6. Neutrale Bewertung und Lösungsfindung Externe Interim-Manager können eine unvoreingenommene und neutrale Sicht auf die Probleme und Herausforderungen des Unternehmens haben. Dadurch sind sie besser in der Lage, innovative Lösungsansätze zu entwickeln und vorhandene Strukturen zu hinterfragen. 7. Überbrückung von Vakanzen Wenn wichtige Führungspositionen im Unternehmen unerwartet frei werden, können Interim-Manager diese Positionen vorübergehend besetzen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, bis eine dauerhafte Lösung gefunden wird. Integration in die betriebliche Praxis Die Integration der genannten Aspekte des Interim Managements in die betriebliche Praxis erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung, sowohl auf strategischer als auch taktischer Ebene. Hier sind einige Schritte, die Unternehmen dabei unterstützen können: 1. Strategische Bedarfsanalyse Unternehmen sollten eine gründliche Analyse durchführen, um festzustellen, in welchen Bereichen Interim-Management benötigt wird. Dies kann durch die Identifizierung von strategischen Herausforderungen, Engpässen oder besonderen Projekten geschehen, die zusätzliche Expertise erfordern. 2. Langfristige strategische Planung Unternehmen sollten die Rolle des Interim Managements als Teil ihrer langfristigen strategischen Planung berücksichtigen. Dies bedeutet, dass sie potenzielle Szenarien berücksichtigen und vorab prüfen, welche Art von Interim-Management-Unterstützung in verschiedenen Situationen erforderlich sein könnte. 3. Aufbau eines Netzwerks von Interim-Managern Es kann vorteilhaft sein, Beziehungen zu Interim-Management-Agenturen oder Beratungsunternehmen aufzubauen, um Zugang zu einem Pool erfahrener Interim-Manager zu erhalten. Ein solches Netzwerk ermöglicht es, schnell und gezielt auf den Bedarf zu reagieren. 4. Klare Aufgaben- und Zielsetzung Bei der Einführung eines Interim-Managers ist es wichtig, klare Aufgabenstellungen und Ziele zu definieren. Das umfasst auch die Festlegung der erwarteten Ergebnisse und des Zeitrahmens für die Zusammenarbeit. 5. Einbindung des Interim-Managers in die Organisation Um effektiv zu sein, sollte der Interim-Manager in die Unternehmensstruktur eingebunden werden. Das bedeutet, dass er/sie Zugang zu relevanten Informationen, Ressourcen und Entscheidungsträgern haben sollte. 6. Wissens- und Erfahrungstransfer Unternehmen sollten sicherstellen, dass der Interim-Manager sein Wissen und seine Erfahrungen aktiv mit den internen Mitarbeitern teilt. Dies kann durch Schulungen, Workshops oder Mentoring-Programme geschehen, um das Potenzial langfristiger strategischer Vorteile zu nutzen. 7. Regelmäßige Kommunikation und Feedback Die Kommunikation zwischen dem Interim-Manager und der Unternehmensführung sollte regelmäßig stattfinden, um den Fortschritt zu überwachen, Herausforderungen anzugehen und Anpassungen vorzunehmen, wenn nötig. 8. Evaluation und Erfolgsmessung Nach Beendigung des Interim-Managements sollte das Unternehmen den Erfolg der Zusammenarbeit bewerten. Dies kann durch die Beurteilung der erreichten Ziele, finanzielle Auswirkungen oder andere Leistungskennzahlen geschehen. Die gewonnenen Erkenntnisse können in die zukünftige strategische Planung einfließen. Fazit Wenn die spezifischen Merkmale und Stärken des Interim Managements in die Gesamtstrategie von Unternehmen eingefügt werden, können substanzielle Wettbewerbsvorteile generiert werden. Das hilft dabei,  den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens zu gewährleisten. Die erfolgreiche Integration des Interim Managements erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen der Unternehmensleitung, den internen Mitarbeitern und dem Interim-Manager. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten ein gemeinsames Verständnis der Ziele und Erwartungen haben und an einem Strang ziehen, um die strategischen und taktischen Vorteile dieser speziellen Managementform optimal zu nutzen.

12 wichtige Einsatzgebiete von Interim Management und einer mehr

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Interim Manager sind hochqualifizierte Fachkräfte, die auf Zeit in Unternehmen geholt wer­den, um spezifische Heraus­forderungen zu bewältigen. Sie sollen anstehende Veränderungen vorantreiben oder aktuelle Engpässe überbrücken. Die wichtigsten Vorteile sind Flexi­bilität, Erfah­rung und Expertise der eingesetzten Interim Manager und Interim Managerinnen. Das macht sie zu einer wertvollen Ressource für Unternehmen in unterschiedlichen Branchen und Größen. Interim Management ist daher in einer Vielzahl von Situationen von strategischer Bedeutung. In diesem Fachbeitrag diskutieren wir die wichtigsten Einsatz­gebiete von Interim Management, in denen es seine Stärken ausspielen kann. 1. Krisenmanagement und Restrukturierung Wahrscheinlich spürst du, wie die meisten, die Auswirkungen und Herausforderungen der Vuca-Welt, mit der wir konfrontiert sind. Diese turbulenten Zeiten mit wirtschaftlichen Absprüngen, unzuverlässigen Lieferketten oder plötzlichen Herausforderungen wie einer Pandemie müssen sich Unternehmen auch mit Krisen auseinandersetzen. Oftmals ist das notwendige Knowhow für die Bewältigung solcher Krisen im Unternehmen nur unzureichend vorhanden. Schließlich rechnet niemand mit solchen Ausnahmesituationen. Interim Manager können in diesen Situationen als Krisenmanager eingesetzt werden. Sie leiten schnelle und effektive Maßnahmen zur Restrukturierung des Unternehmens ein. Aufgrund ihrer vielfältigen Erfahrungen verfügen sie über die notwendige Fachkompetenz, wenn sie richtig ausgewählt werden. Sie übernehmen dabei die Verantwortung für die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmenplänen.  Ziel ist, das Unternehmen zu stabilisieren und auf den Pfad des Erfolgs zurückzuführen. 2. Projektmanagement und Implementierung Bei der Einführung neuer Projekte, Prozesse oder Technologien brauchen Unternehmen häufig zusätzliche Ressourcen und erweiterte Expertise. Schließlich wäre es nicht wirtschaftlich, Expertise und Knowhow permanent im Unternehmen vorzuhalten, wenn es nur selten oder gar einmalig benötigt wird. In solchen Fällen kommen Interim Manager und Interim Managerinnen ins Spiel. Sie sind in der Lage, als Projektmanager zu fungieren und die Implementierung von wichtigen Unternehmensinitiativen zu leiten. Sie bringen ihre Fachkenntnisse ein, um das Projektteam zu unterstützen, den Fortschritt zu überwachen und sicherzustellen, dass das Projekt innerhalb der vorgegebenen Zeit- und Budgetgrenzen erfolgreich abgeschlossen wird. 3. Change Management Veränderungen im Unternehmen können für Mitarbeitende und Management eine Herausforderung darstellen. Einerseits ist dabei immer mit Widerständen zu rechnen, mit denen sich das Management auseinandersetzen muss. Andererseits gibt es Beharrungskräfte, die ausbremsen können. Was und da Interim Manager über umfangreiche Erfahrung im Change Management verfügen, sind sie prädestiniert, bei der Gestaltung und Umsetzung von Veränderungsprozessen zu helfen. Sie arbeiten eng mit den Stakeholdern zusammen, um mögliche Widerstände abzubauen und eine reibungslose Transformation zu gewährleisten. 4. Unternehmensentwicklung und Wachstumsstrategien Für Unternehmen, die ihr Wachstum beschleunigen und neue Märkte erschließen möchten, reichen die in der Belegschaft vorhandenen Ressourcen in vielen Fällen nicht aus, um die gesteckten ehrgeizigen Ziele entsprechend konsequent zu verfolgen. Aufgrund der bereits erfolgten Optimierung sind Mitarbeitende in allen Regeln mit den vorhandenen Aufgaben und Herausforderungen voll ausgelastet. Interim Management bildet in solchen Fällen eine gute Alternative. Die ins Unternehmen auf Zeit geholten Interim Manager bringen wertvolle Kenntnisse und ein erweitertes Netzwerk mit, um Wachstumspläne zu entwickeln und anschließend umzusetzen. 5. Interim Management in der Finanzabteilung Erfahrene Interim Manager können die Rolle des Finanzdirektors oder des CFO übernehmen wenn besondere finanzielle Herausforderungen auftreten. Gerade an dieser Stelle leisten sie eine Wertvolle Hilfe, damit die Stabilität des Unternehmens gewährleistet werden kann. Schließlich ist die Finanzabteilung das Herzstück eines jeden Unternehmens und bildet die Schaltstelle für das unternehmerische Handeln. Hier eingesetzte Interim Manager und Interim Managerinnen sorgen für eine effiziente Finanzverwaltung, unterstützen bei der Budgetierung, optimieren die finanzielle Leistungsfähigkeit, berücksichtigen steuerliche Gegebenheiten und stellen sicher, dass Compliance-Vorgaben eingehalten werden. Außerdem optimieren Sie die Verwaltungsprozesse, strukturieren die anliegenden Aufgaben und unterstützen aktiv die Mitarbeitenden der Finanzabteilung mit ihrem Know-how. 6. Restrukturierung und Sanierung Bei finanziellen Herausforderungen und Schwierigkeiten benötigen Unternehmen oft spezialisierte Hilfe, um ihre Finanzen zu restrukturieren, um eine stabile finanzielle Gesundheit wiederherzustellen. Mit dem vorhandenen Personal lässt sich meistens solchen Situationen nicht begegnen. Daher ist Hilfe von außen mit der entsprechenden Erfahrung und dem notwendigen Überblick von außen unabdingbar. Mit ihrer umfangreichen Erfahrung in der Sanierung können Interim Manager kritische Maßnahmen ergreifen, um das Unternehmen zu stabilisieren und es auf die Zukunft vorzubereiten. Entscheidend für den Erfolg ist dabei ihre Unvoreingenommenheit und ihre interpersonelle Unabhängigkeit. Dadurch wird es möglich, auch schwierigste Entscheidungen durchzusetzen. 7. Personalmanagement und Rekrutierung Im Bereich der Human Resources können Internetmanager einspringen, um bei plötzlich im Personalmangel oder einer speziellen Rekrutierungsaufgabe mitzuwirken. Sie unterstützen bei der Rekrutierung von Fachkräften. Außerdem führen sie Mitarbeiterbewertungen durch, entwickeln Personalentwicklungsprogramme. Sie sorgen dafür, dass das Unternehmen über die richtigen Talente verfügt, um die anvisierten Ziele zuverlässig zu erreichen. 8. Erschließung neuer Märkte und Internationalisierung Wenn Unternehmen den Schritt in internationale Märkte wagen wollen, werden sie mit einer Vielzahl von neuartigen Gegebenheiten und Herausforderungen bombardiert. Erfolg hat nur der, der lokale Gegebenheiten, Marktverhältnisse und kulturelle Unterschiede gegenüber dem bisher bearbeiteten Markt versteht. Es gibt eine Reihe international erfahrener Interim Manager und Interim Managerinnen, die mit ihrer Expertise neue Märkte erschließen und Expansionsprozesse begleiten. Auch ihr Internationales Netzwerk kann sich als überaus hilfreich herausstellen. 9. IT- und Technologieprojekte Technologischer Fortschritt, Digitalisierung und Absicherung von IT minus Strukturen stellen uns alle, möglicherweise auch dich, vor Herausforderungen. Noch nie in der Menschheitsgeschichte war der Wandel so rasant wie heute. Kaum ein Unternehmen kann von sich behaupten, in jedem Punkt auf der Höhe der Zeit zu sein. Jeden Tag stellen sich neue Aufgaben, Und die Zeit schreitet schneller voran, als die Aufgaben bewältigt werden könnten. Vor diesem Hintergrund kann es sinnvoll sein, in bestimmten Bereichen Interim Manager oder Interim Managerinnen hinzuzuziehen, die neben der vielfältigen Erfahrung auch das gerade gefragte Spezialwissen aufweisen. Transformationen werden so vorangetrieben. neue IT-Strategien entwickelt und neue Technologien implementiert. Und das ohne die Notwendigkeit, dass das vorhandene Personal alles wissen selbst vorhalten muss. 10. Supply Chain Management Die weltweite Vernetzung und Globalisierung scheint an einem Wendepunkt angekommen zu sein. Schmerzlich mussten wir erfahren, dass die scheinbar sicheren Lieferketten bereits wegen relativ kleiner Vorkommnisse unterbrochen werden können. Ein Umdenken beginnt, und wir brauchen neue Wege und Möglichkeiten, in Zukunft das Supply Chain Management so anzupassen, dass Produktion und Wohlstand weiterhin auf einem sicheren Fundament fußen. Die vielfältigen einschlägigen Erfahrungen von entsprechend spezialisierten Interim Managern und Managerinnen sie können eine große Hilfe darstellen, um Lieferketten

Interim Management: Bedeutung und Eigenschaften

Interim Manager mit Laptop

Definition Interim Management »Interim Management« oder auch »Interimsmanagement« bezeichnet eine Form des temporären Managements oder der vorüber­gehenden Führung von Unternehmen, Bereichen, Abteilungen oder Organisa­tionen durch externe Manager oder Führungs­kräfte. Es handelt sich um eine flexible und zeitlich begrenzte Lösung, die in Situationen angewendet wird, in denen eine bestimmte Management­kompetenz oder spezielle fachliche Fähigkeiten und Expertisen für einen begrenzten Zeitraum benötigt werden. Bezeichnungen wie »Management auf Zeit« oder »Übergangsmanagement« verwenden wir synonym. Die englische Benennung dieser Beschäftigungsform hat sich jedoch auch im deutschen Sprachraum durchgesetzt. Das Wort »Interim« kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie »inzwischen«, »unterdessen«, »mittlerweile« oder »zwischenzeitlich«. Im wirtschaftlichen Kontext wird dieses Adverb für die vorübergehende Beschäftigung von Experten verwendet, die ihre Dienstleistung selbstständig oder freiberuflich anbieten. Häufig finden wir die Bezeichnung »ad interim«, also »in vorübergehender Beschäftigung«, die aus rechtlichen Gründen bei Unterschriften in E-Mails oder auch in Verträgen nach der Bezeichnung der Rolle der unterschreibenden Person genannt wird. Beispiele dazu: »Head of Finance ad interim«, »CEO ad interim«, »Director HR ad interim«. Eigenschaften des Interim Managements Im Wesentlichen ist Interim Management durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet, die sie von anderen Beschäftigungsformen und Einsatzbereichen unterscheidet: 1. Einsatz von Interim Managern als temporäre Lösung Interim Management ist eine zeitlich begrenzte Lösung, die es Unternehmen ermöglicht, spezifische Heraus­forderungen zu bewältigen oder Engpässe zu überbrücken, ohne sich langfristig an eine Festanstellung binden zu müssen. Diese Flexibilität ist besonders nützlich in Zeiten des Wandels, in Krisen­situationen, aber auch bei Umstruktu­rierungen oder Restruktu­rierungen sowie bei der Bewäl­tigung von Sonderprojekten. Während früher der Auftraggeber-Fokus mehr auf das kurzfristige Schließen von Lücken durch Vakanzen gerichtet war, stellen wir in den letzten Jahren fest, dass Interim Manager*innen zunehmend engagiert werden, um spezielle Expertise ins Unternehmen zu holen. Auch dies geschieht temporär, denn haben die fest eingestellten Mitarbeitenden von der externen Expertise gelernt, können sie diese selbst einsetzen. Darüber hinaus gewinnen weitere Einsatzszenarien an Bedeutung: Interim Manager übernehmen zunehmend auch strategische Aufgaben, etwa bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, der Digitalisierung von Prozessen oder dem Aufbau neuer Geschäftseinheiten. In solchen Fällen bringen sie nicht nur Fachkompetenz mit, sondern auch eine objektive Außensicht, die es ermöglicht, festgefahrene Strukturen kritisch zu hinterfragen und neue Impulse zu setzen. Ein weiterer Vorteil liegt in der schnellen Verfügbarkeit und der unmittelbaren Wirksamkeit: Interim Manager sind es gewohnt, sich schnell in neue Kontexte einzuarbeiten und rasch Verantwortung zu übernehmen. Sie verfügen über langjährige Erfahrung in Führungspositionen und bringen ein breites Netzwerk mit, das Unternehmen gezielt nutzen können. Beispiele aus der betrieblichen Praxis Restrukturierung eines mittelständischen MaschinenbauunternehmensEin inhabergeführtes Unternehmen sah sich nach einem Umsatzeinbruch gezwungen, kurzfristig eine umfassende Restrukturierung einzuleiten. Da die Geschäftsführung selbst operativ stark eingebunden war, wurde ein Interim Manager mit einschlägiger Restrukturierungserfahrung eingesetzt. Dieser analysierte Prozesse, identifizierte Einsparpotenziale, verhandelte mit Lieferanten und führte ein Maßnahmenpaket zur Effizienzsteigerung ein. Nach sechs Monaten übernahm das interne Team die operative Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen. Digitalisierung der Personalprozesse in einem Konzern der KonsumgüterindustrieIm Rahmen eines globalen Transformationsprogramms wollte ein internationaler Konzern seine HR-Prozesse digitalisieren. Aufgrund fehlender interner Ressourcen wurde ein Interim HR-Projektmanager engagiert, der bereits mehrere vergleichbare Projekte umgesetzt hatte. Innerhalb von neun Monaten koordinierte er die Einführung eines cloudbasierten HR-Systems, schulte die internen Teams und begleitete das Change Management. Nach Abschluss des Projekts konnte das interne HR-Team die weitere Betreuung übernehmen. 2. Externe Experten mit vielfältigen Erfahrungen Interim Manager und Interim Managerinnen sind erfahrene und unabhängige Führungskräfte, die nicht fest in die Organisation integriert sind. Sie bringen eine vielfältige Expertise aus verschiedenen Branchen und Unternehmen mit, was ihnen ermöglicht, einen frischen und objektiven Blick auf die Herausforderungen des Unternehmens zu werfen. Die Vielzahl der in der Vergangenheit ausgeübten Engagements von Interim Managern und deren Unterschiedlichkeit erweitert den Blick (Bird Eyes View). Diese Perspektive von außen führt oft zu innovativen Lösungsansätzen. Gerade diese externe Expertise macht den Einsatz von nur zeitweise beschäftigten Interim Managern besonders wertvoll. Es gibt Statistiken, die ziemlich einheitlich beweisen, dass der ROI-Faktor von Interim Management bei drei bis sieben liegt. Das bedeutet, dass die durch Interimer verursachte Kosten einem drei- bis siebenfach erzielten Nutzen gegenüberstehen. Das veranschaulicht eindrucksvoll den Nutzen, der der durch den Einsatz von Interim Manager*innen erwirtschaftet wird. Vielfältigkeit der Erfahrungen als Erfolgsfaktor Ein entscheidender Mehrwert liegt in der außergewöhnlichen Bandbreite an Erfahrungen, die Interim Manager in sich vereinen. Ihre Karrieren umfassen in der Regel Einsätze in unterschiedlichsten Branchen, Unternehmensgrößen, Kulturen und Marktumfeldern. Dadurch sind sie nicht nur mit verschiedensten Geschäftsmodellen und Organisationsformen vertraut, sondern auch geübt im Umgang mit komplexen Veränderungssituationen, Unsicherheit und Krisen. Diese breite Erfahrungsbasis erlaubt es ihnen, Best Practices aus verschiedenen Industrien zu übertragen, neue Perspektiven einzubringen und altgediente Denkweisen herauszufordern. Häufig entstehen so innovative und pragmatische Lösungen, die intern oft gar nicht in Betracht gezogen worden wären. Interim Manager fungieren dadurch nicht nur als Führungskräfte auf Zeit, sondern auch als wichtige Impulsgeber für kulturellen Wandel und Weiterentwicklung. Beispiele aus der betrieblichen Praxis Diversifizierte Marktstrategie durch branchenübergreifendes Know-howEin Interim Marketing Director mit Erfahrung aus Konsumgüter-, IT- und Healthcare-Branche wurde in einem traditionellen Industrieunternehmen eingesetzt, das seine Produkte in stagnierenden Märkten verkaufte. Dank seiner cross-industriellen Erfahrung identifizierte er neue Zielmärkte, führte moderne digitale Vertriebskanäle ein und entwickelte eine diversifizierte Produktpositionierung. Die Kombination aus Branchenwissen und frischem Denken führte zu einer deutlichen Umsatzsteigerung und einer nachhaltigen Markenstärkung. Kulturwandel durch erfahrenen Change ManagerIn einem internationalen Familienunternehmen stand ein Generationswechsel an. Die Geschäftsführung engagierte einen Interim Change Manager, der bereits mehrere Nachfolgesituationen in Familienunternehmen sowie Veränderungsprozesse in Konzernen begleitet hatte. Durch seine vielseitigen Einblicke verstand er es, Brücken zwischen Tradition und Moderne zu bauen, Führungskräfte zu coachen und eine neue Unternehmenskultur zu etablieren – mit hoher Akzeptanz und langfristigem Erfolg. 3. Freiberufliche oder selbstständige Beschäftigung Die eingesetzten Interim Manager und Interim Managerinnen erhalten keinen Anstellungs­vertrag vom Unternehmen, in dem sie vorübergehend Management- oder Führungs­aufgaben übernehmen. Weder das Arbeitsrecht noch Arbeit­nehmer­über­lassungs-Vorschriften finden Anwendung. Vielmehr schließen die beauftragenden Unternehmen mit den einzusetzenden Interim-Managern entweder direkt einen Dienstleistungsvertrag nach bürgerlichem Recht, wenn sich die Interim Manager selbst vermarkten, oder es wird ein Dienstleistungsvertrag zwischen dem beauftragenden Unternehmen und dem dazwischengeschalteten Provider abgeschlossen. Besteht ein unmittelbarer Vertrag zwischen dem beauftra­­genden Unter­nehmen und